2G-Regel für Jugendliche unter 18 Jahren – Linke kritisieren Pläne

16. September 2021 | Natur & Gesundheit, Politik, Soziales | Keine Kommentare

 

Vor wenigen Tagen, am 14. September, trat eine Veränderung der Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft. Unter anderem war dabei das sogenannte 2G-Zugangsmodell auf freiwilliger Basis für Gastronomen und Veranstalter eingeführt worden. Hierzu hatte Sozialministerin Grimm-Benne erklärt, man wolle mit dem Modell ermöglichen, bald wieder volle Räume in der Gastronomie, in der Kultur und weiteren Bereichen zu haben. (HalleSpektrum berichtete)

Ferner hatte Grimm-Benne jedoch auch angekündigt, dass man in etwa sechs bis acht Wochen ebenfalls die sogenannte 2G-Regel für Kinder zwischen 12 und unter 18 Jahren einführen wolle. Dagegen regte sich nun aber vor allem bei den Linken starker Widerstand. So erklärte Nicole Anger, die kinder- und jugendpolitische sowie gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE: „Die Ankündigung der 2G-Regel für junge Menschen zwischen 12 und unter 18 Jahren ist ein sozialer Ausschluss mit Ansage. Allen ist bewusst, dass Kinder in diesem Alter eine Impfung nur erhalten, wenn ihre Eltern einwilligen. Kinder von impfkritischen Eltern oder von Impfverweigerer*innen haben folglich keine direkte Option einer Impfung.“

Mit der fokussierten 2G-Regel, die vorrangig den Freizeitbereich betreffen wird, schließE man eben diese jungen Menschen aus selbigem aus. Der Widerspruch sei daher abstrus. Einerseits dürften Jugendliche schließlich
getestet in die Schule gehen, die Musikschule oder das Kino andererseits jedoch nur geimpft oder genesen besuchen.

„Junge Menschen können so Leidtragende der elterlichen Entscheidung ohne eigene Handlungsoption werden. Der Ansatz der Sozialministerin verschärft damit soziale Ungleichheiten. Der Fokus bei solchen Beschlüssen muss stärker auf die jungen Menschen gerichtet werden!“

Statt Drohgebärden aus der Landesregierung braucht es nach Meinung der Linken nun vor allem aktives
Handeln! „Impfberatungen von Eltern, gemeinsam mit ihren Kindern, sowie gleichzeitige Impfangebote in Schulen sind ein Weg. Weiterhin wäre es gerade für die Altersgruppe unter 18 Jahren wichtig, auch künftig kostenlose Tests
außerhalb der Schule anzubieten.“, so Anger abschließend. Nur so stärke man bei den jungen Menschen das Bewusstsein für einen Umgang mit dem Virus.

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