Zu Besuch beim Nornennetzwerk

18. März 2018 | Kultur | Keine Kommentare

Die Norne Elenor Avelle begrüßte uns am Stand.

Der Stand des Nornennetzwerkes auf der Leipziger Buchmesse 2018 ist kein Verlags- oder Institutionenstand, sondern die Repräsentation eines Netzwerkes von Autorinnen. Im Jahr 2017 haben wir bereits die Bartbroauthors vorgestellt, dieses Jahr machten wir einen Besuch bei den Nornen. In der nordischen Sagenwelt sind die Nornen weibliche mythologische Wesen, von denen einige von Göttern, andere von Zwergen oder Elfen abstammen sollen. Das haben wir vor Ort leider nicht überprüfen können. Das die Nornen etwas mit dem Wintereinbruch zu tun haben könnten, wurde von Ihnen dementiert: „Wir sind doch keine Wetterhexen!“

Das Nornennetzwerk versteht sich als Netzwerk deutschsprachiger Fantastik-Autorinnen. Es sollen gezielt deutschsprachige Autorinnen und ihre fantastischen Werke gefördert werden. Dabei wird gegenseitige Unterstützung und Inspiration angeboten, kreative Gemeinschaftsprojekte durchgeführt und die Nornen setzen sich gemeinsam gegen die Benachteiligung von Frauen in der Fantastik ein.

Aber der Stand der Nornen stellt nicht nur das Schaffen und die Ziele des Nornennetzwerks vor, sondern die Autorinnen des Netzwerkes konnten dort vom 15 bis 18 März während der Buchmesse angetroffen, bewundert und befragt werden. Von Elenor Avelle zum Beispiel stammt der Titel „Infiziert – Geheime Sehnsucht“. In diesem apokalyptischen Buch ist die Menschheit tot, die Städte verfallen. Die Natur holt sich zurück, was ihr gestohlen wurde. Infizierte beherrschen die neue Welt und jagen die letzten Überlebenden.

Die Werke der Nornen

Die Norne Janna Ruth hat sich gerade die SERAPH Phantastikpreis geholt. Wir berichteten. Die Norne Nora Bendzko schreibt Galgenmärchen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, z.B. „Kindsräuber“. Diese Märchenadaption spielt im Prag des Jahres 1620: Krieg, Hunger und ein Geist mit dem Namen »Rumpelstilzchen« suchen die Stadt heim. Wo immer er erscheint, verschwindet ein Kind. Alene, die die Gabe besitzt, die Geister der Toten zu sehen, ist ihm bereits vor einem Jahr begegnet. Nun ist sie selbst schwanger. Gequält von der Angst, ihr Kind verlieren zu können, schlägt sie sich in der  zerrütteten Stadt durch.

Die Schätze der Nornen

Natürlich konnten am Stand der Nornen nicht nur die Autorinnen und ihre Bücher kennengelernt werden, es wurde auch vorgelesen. Die Nornen lesen sozusagen. Die Schätze der Nornen waren in wunderschön gestalteten Kartons versteckt. Ein Geheimnis, das HalleSpektrum auf dieser Buchmesse leider nicht lüften konnte. Am Ende unseres Besuchs wurde uns ein Kelch hingehalten, aus dem wir Lose ziehen durften. Ein Gewinn war für uns leider nicht drin, dafür ein Zitat aus einem Werk der Norne Nike Leonhard: „Silke erfuhr nie, wie knapp sie überlegt hatte.“ Bei allen nordischen Göttern, wer ist Silke? Noch so ein Geheimnis! Aber ich bitte Sie, diese Nornen schreiben Phantastik, da darf es schon das eine oder andere Geheimnis sein. Lassen Sie sich überraschen!

 

Mehr zu den Nornen auf http://nornennetz.aeom.de/

Paula P.

(Wir bitten die Nornen um Verständnis, dass wir nur einige von Ihnen nennen konnten, das beinhaltet keine Wertung. Und wir sind noch immer nicht restlos davon überzeugt, dass ihr nichts mit dem Schnee zu tun hattet.)

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