Z-und M-Wort: Diskussion um „diskriminierende“ Titel von Kunstwerken in der Moritzburg

13. Juni 2022 | Kultur | 11 Kommentare

N- oder Z-Worte in historischen Werktiteln, belastete Erwerbskontexte aus kolonialen Zeiten, Kunstwerke mit diskriminierenden Darstellungen, inklusives Sprechen über diese und andere Aspekte – all dies sind Fragen, mit denen sich Kulturtätige allgemein, nicht nur in Museen, gegenwärtig auseinandersetzen müssen, wenn sie sich als zeitgemäße, verantwortungsvolle Mitglieder unserer sich wandelnden Gesellschaft verstehen. Doch wie verhalten wir uns richtig, ohne die einen einzuschließen und im selben Atemzug die anderen ungewollt auszuschließen oder ihnen zumindest vor den Kopf zu stoßen?

Jüngst erst hatte es wieder  einen Streit um den historischen Titel eines Bildes in der Ausstellung gegeben – eines Werkes von Toulouse Lautrec mit dem französischen Titel „La gitane“:

Kunstmuseum Moritzburg distanziert sich

Aber auch das Grübne Gewölbe in Dresden hat sich schon mit dem Them,a konmfrontieren lassen müssen:

Mit „*** mit der Smaragdstufe“ (historischer Titel) wird dort in einem online-Katalog ein Werk von Balthasar Permoser (1651-1732) bezeichnet. Es ist die Skulptur eines Menschen afrikanischen Typus, nicht einmal klischeehaft dargestellt.

Das Thema ist nun Gegenstand einer öffentlichen Podiumsdiskussion in der „M-Burg“:

Über gute und weniger gelungene Beispiele und Erfahrungen spricht Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale), mit seinen Gästen. Eingeladen sind:

Prof. Dr. Anna Greve
Direktorin des Focke-Museums Bremen und Autorin zahlreicher Publikationen (u. a. „Koloniales Erbe in Museen. Kritische Weißseinsforschung in der praktischen Museumsarbeit“)

Seggen Mikael

Leiterin des Afrikaschwerpunkts DOK.network Africa des Dokumentarfilmfestivals München und Mitglied des Kollektivs DisChecks, ein Beratungskollektiv für alle, die ihre Medieninhalte diskriminierungssensibel und intersektional gestalten wollen.

André Raatzsch

Leiter des Referats Dokumentation am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg

Moderiert wird die Gesprächsrunde von Andreas Montag, Ressortleiter Kultur der Mitteldeutschen Zeitung.

Ort und Zeit: Kunstmuseum Moritzburg, 29. Juni 2022, 18:30 h

Tickets: Im Online-Shop oder an der Museumskasse erhältlich

Kosten: Der Eintritt ist frei

Weitere Hinweise

Aktuelle Informationen und wichtige Hinweise zum Museum oder der Veranstaltung finden Sie auf der Website des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) oder in Veranstaltungslink.

Veranstaltungslink: https://bit.ly/3ty5RRO

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