Women in Jazz im Portrait von Joelle Tumasov

4. April 2019 | Kultur, Rezensionen | Keine Kommentare

Während des 12. Festivals Women in Jazz 2018 hat Joelle Tumasov Künstlerinnen und Künstler während der Proben und Konzerte portraitiert. Gemalte Bilder können mehr zeigen als nur einen Augenblick, wie man ihn mit einem Foto festhält. Joelle Tumasovs Portraits von Künstlerinnen des Women in Jazz Festivals 2018, die derzeit in der Ulrichskirche ausgestellt sind, zeigen das in überzeugender Weise. Stimuliert von der Virtuosität der Musikerinnen, der emotionalen Hingabe, der klanglichen Expressivität des Augenblicks fixiert Tumasov mit entschlossener Linienführung und dynamischem, an Kalligraphien erinnerndem Pinselstrich den Moment. Skizzenhaft, nur mit schwarzem Fineliner und schwarzer Tusche gibt sie schwungvoll die subjektiv empfundene, eingefangene musikalische Stimmung wieder. Zur Wiedergabe der Farbigkeit der Jazzmusik genügt ihr die Schwarzweiß-Skizze im DIN A4-Format. Die Musikerinnen signierten anerkennend ihre Portraits. Haily Tuck schmückte ihr expressives Portrait sogar mit einem Kuss.
Joelle Tumasov, geboren am Frauentag 1997, gehört zu einer neuen jungen Künstlergeneration. Sie studiert Buchkunst derzeit an der Burg Giebichenstein. Ihre malerische Begabung ist dort erstaunlicherweise noch unentdeckt. Ihre Idee, die Musikerinnen des Jazzfestivals zu portraitieren, begeisterte den Veranstalter Ulf Herden von Anfang an. Mit der Vernissage eröffnete er zugleich das 14. Festival Women in Jazz. Künstlerin und Gäste bekamen als wunderbare Zugabe einen Liederabend mit Kurt Weill-Songs, dargeboten von der Jazzsängerin Pascal von Wroblesky, der Mutter von Joelle Tumasov(!), und Philipp Wiechert (Gitarre). Die künstlerischen Arbeiten sind vom 3. April bis zum 2. Mai 2019 in der Konzerthalle Ulrichskirche zu sehen. Danach können die Werke und noch etliche ungezeigte auch käuflich erworben werden.

(H.J. Ferenz)

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