Weltmusik aus Ghana beim Cultoursommer

15. August 2019 | Kultur, Rezensionen, Veranstaltungen | Keine Kommentare

Seit 2017 bietet der Cultoursommer im Hof des nt Halle u.a. interessante Weltmusik und weckt damit Urlaubserinnerungen oder Sehnsucht nach Reisen in ferne Länder. Folklore soll es aber nicht sein, sondern ein authentisches Abbild aktueller Weltmusik. Der Cultoursommer möchte mit interessanten Konzertangeboten ein hochwertiges, vielfältiges, informatives Musikprogramm vermitteln.
Einen eindrucksvollen Höhepunkt bot am 14.August 2019 das ADJIRI ODAMETEY TRIO (Adjiri Odametey – Gesang, Kora, Gitarre, Percussion, Robert Odametey – Bass, Bass-Kalimba, Gesang und Richard Donkor – Percusssion, Gesang). Adjiri Odametey präsentierte seine unverwechselbare Weltmusik, die ihre Wurzeln in seiner musikalisch so reichen Heimat Ghana hat. Hierbei reichert der in der Welt weit herumgekommene Multiinstrumentalist seine melodiösen, manchmal melancholischen Lieder mit etwas Pop und auch mal mit einem Hauch Karibik an. Unterschiedliche Musiktraditionen wie Jazz und Chanson fließen in seine Songs ein. Im Nu hatte er mit seiner warmen, samtenen Stimme und herzlichen Freundlichkeit die Sympathien des Publikums gewonnen.
Das Trio verwendete Originalinstrumente, die zur Faszination dieses reichen, ursprünglichen Konzertes beitrugen. Dazu gehörte die Mbira, ein Daumenklavier aus Zimbabwe, Trommeln wie die Kpanlogo-Trommeln aus Ghana. Besonders beeindruckte Adjiri mit seiner afrikanischen Harfe Kora, deren 21 Saiten aus Angelsehnen einen wunderbar, sphärischen Sound erzeugen – für Auge und Ohr ein unvergessliches Erlebnis.
Wunderbar gelang dem Adjiri Odametey Trio ein weltverbindender Brückenschlag zwischen den Kulturen. Obwohl Adjiri Odametey in der Sprache seiner Heimatstadt Accra sang, brachte er das Publikum ganz einfach zum Mitsingen und Mitklatschen. Erläuternde Anmerkungen in englischer Sprache trugen zum Verständnis der traditionellen Texte bei, in denen es natürlich um Liebe, Sehnsüchte und Initiationsriten ging. Am Ende widmete Adjiri seine wunderschöne Ballade „Religion“ allen Menschen, „die an die Liebe glauben“.  (H.J. Ferenz)

 

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