Warmherziges „Willkommen Weihnachtszeit“-Konzert von cantamus halle

9. Dezember 2019 | Kultur, Rezensionen | Keine Kommentare

Erhabene feierliche Stille empfing die Konzertbesucher am 2.Advent in der Ulrichskirche nachdem sie den Glühwein- und Bratwurst-Rummel auf Halles Weihnachtsmarkt hinter sich gelassen hatten. Hier wartete der Kammerchor „cantamus halle“ mit einem erlesenen bunten Konzertprogramm auf. „Nun ist das Jahr bald vergangen“ intonierte zu Beginn der Chor geleitet von Dorothea Köhler. Es folgten viele bekannte und weniger bekannte Lieder vorgetragen im Wechsel mit Winter- und Weihnachtsgeschichten prägnant gelesen von Hans-Henning Schmidt sowie solistischen Musik- und Gesangsdarbietungen.

Chorleiterin Dorothea Köhler

Katharina Guhlmann

Der Händelpreisträgerin Dorothea Köhler war es wieder mit ihrer künstlerischen Reputation gelungen, mit musikalischen Talenten aus der Region ein anspruchsvolles Adventskonzert zu präsentieren. Festlich klangvoll der Gesang von Kathleen Ziegner (Sopran) und Cornelia Wörfel (Mezzosopran), bezaubernd das Violinspiel von Katharina Guhlmann, solo und begleitet von Annamaria Schwarzer am Piano, mitreißend Tim Wagner bei seinen Klaviersoli. Sogar 2 Uraufführungen gab es: eine stimmungsvolle Komposition von Olaf Parusel „Wintermorgen am Eis“ und „Alles still“ von Frithjof Eydam. Der Hallenser Olaf Parusel ist ein erfolgreicher „Sounddesigner“ und Komponist. Seine Komposition beschrieb er so: „Bei dem Stück „Wintermorgen am Eis“ habe ich versucht, die Zerbrechlichkeit eines eisigen Momentes in Musik einzufangen. Die Gesangsstimmen stupsen sich vorsichtig an, als würden sie eine hauchdünne Eisschicht nicht zerbrechen wollen. Dazu spielt das Klavier langsam, wellenförmig, wie ein Strudel, der sich langsam tiefer senkt.“ Olaf Parusel komponiert erfolgreich für Film, TV und Theater, so für den Film „Zug in die Freiheit“ (Arte/ARD) oder Geschichtsdokumentationen u.a. über Katharina die Große oder Barbarossa. Auch die Vorspannmusik des Kulturmagazins „artour“ (ARD/MDR) stammt von ihm. Internationale Erfolge feiert er mit seinem Bandprojekt „sTOA“.

Olaf Parusel (Foto Anke Merzbach)

Mit dem Chorlied „O magnum mysterium“ klang das zauberhafte Adventskonzert aus. Der anhaltende Beifall der Konzertbesucher wurde dankbar mit 3 Zugaben des Chores belohnt.
Angemerkt sei noch dies: Während der Kirchenraum-bedingte Nachhall den gesanglichen Darbietungen Fülle verlieh, litt leider etwas die Verständlichkeit der gelesenen Texte in der hinteren Hälfte der Konzerthalle.
(H.J. Ferenz)

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