Verein wirft Handtuch: Stadt braucht neues Konzept für Thalia Theater
5. Dezember 2013 | Kultur | Ein KommentarUnter dem Motto „Die Bude“ sollte das ehemalige Thalia Theater in Halle (Saale) weiterhin Theaterspielstätte bleiben. Doch wegen der hohen Nebenkosten für das Haus in der Kardinal-Albrecht-Straße wirft die Gesellschaft der Freunde des Thalia Theaters Halle Kunst- und Kulturzentrum für Kinder und Jugendliche e.V. das Handtuch und tritt vom Kaufvertrag für das Hinterhaus mit Theatersaal zurück. Seit anderthalb Jahren hat das städtische Thalia Theater selbst keine Spielstätte mehr, sondern ist nur noch Sparte der Theater, Oper und Orchester GmbH mit Auftritten auf der Kulturinsel und der Oper. Seit dem nutzten freie Theatermacher das Haus.
Ein neues Betreiberkonzept soll nun den Betrieb der ehemaligen Spielstätte des Thalia
Theaters langfristig sicherstellen. Darauf haben sich Oberbürgermeister Dr. Bernd
Wiegand und der Verein am Mittwoch verständigt. „Wir wollen gemeinsam mit weiteren Interessenten bis März 2014 ein künstlerisch und wirtschaftlich tragfähiges Konzept für das Haus erarbeiten“, sagte Wiegand. Bis dahin wird der Verein das Gebäude weiter bewirtschaften, Veranstaltungen wie der Thalia Fasching finden wie geplant statt.
Das Grundstück, auf dem sich das sogenannte Puschkinhaus (Vorderhaus) befindet, ist bereits seit 2002 Vereinseigentum. „Als Verein mit ausschließlich ehrenamtlichen Mitgliedern war es uns nicht möglich, die Vermietung und den Betrieb des Theaters mit eigenen Mitteln zu sichern“, begründet die Vorstandsvorsitzende des Vereins, Christel Riemann-Hanewinckel, die schwere Entscheidung.
Der Verein hatte das Gebäude der ehemaligen Spielstätte des Thalia Theaters im Jahr 2012 von der Stadt Halle gekauft. Für die Kaufsumme, insgesamt 20.000 Euro, wurde eine Zahlung in zwei gleichen Jahresraten, beginnend im Jahre 2014, vereinbart. Bis zum 31. Dezember 2013 wurde dem gemeinnützigen Verein ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag eingeräumt. Von diesem hat die Mitgliederversammlung des Vereins nun Gebrauch gemacht.
Das Puschkinhaus (Vorderhaus) und das Theater (Hinterhaus) sind über Versorgungsleitungen miteinander verbunden und verfügen zudem über gemeinsame Sanitäranlagen. „Abstimmungen erfolgen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit“, sicherte der Oberbürgermeister zu. „Wir freuen uns, dass die Stadt am Puschkinhaus und dem Theater als Kulturstätte festhält und haben unsere Unterstützung bei strategischen Fragen zugesagt“, erklärt Daniel Schreiner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Anfang Januar wird ein gemeinsamer Steuerkreis mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Verwaltung über die nächsten Schritte beraten.
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Was hat „Die Bude“ mit dem Verein und /oder mit dem Thalia Theater zu tun? Da solltest du besser noch mal recherchieren. Da gab es wie ich hörte schon einmal böses Blut.