Stadtmuseum: neue Dauerausstellung öffnet im Mai
11. März 2013 | Kultur | Ein KommentarSeit wenigen Tagen sind die Tischler zugange im Stadtmuseum in Halle (Saale), bauen die Ausstellungsarchitektur auf. „Gleichzeitig sind wir dabei, Zuarbeiten für die Grafiker zu machen“, erläuterte Kuratorin Susanne Feldmann. Bis 12. April soll alles stehen. Denn am Montag darauf werden die ersten Objekte an ihren Platz gestellt.
Feldmann lobte im Kulturausschuss die Kooperationsbereitschaft musealer Einrichtungen aus Halle, aber auch aus den Partnerstädten. Denn von dort erhält man zahlreiche Leihgaben. Die Kunsthochschule steuert einen restaurierten Keramikofen von Gustav Weidanz bei.
Die Spatensammlung der früheren Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados wird ebenso zu sehen sein wie ein mittelalterliches Stadtmodell. Erinnert wird auch an die Fernsehgeschichte. So sind der graue Mantel von Kommissar Schmücke und die schwarze Lederjacke von Kommissar Schneider aus dem Polizeiruf ins Museum gewandert. Insgesamt werden es um die 500 Objekte sein, die im ehemaligen Druckereigebäude, das mit Hilfe des Konjunkturpakets II saniert wurde, ausgestellt werden. Platz wird auch politischen Personen der Stadtgeschichte eingeräumt. Neben Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auch Margot Honecker. Die Frau des früheren DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker kam 1924 in Halle als Margot Feist auf die Welt, besuchte hier die Weingärtenschule. Etwas schade fand Feldmann es, dass sich die Medien vor allem auf dieses Thema stürzen. Schließlich habe die Schau doch weit mehr als Zeugnisse von Margot Honecker zu bieten. Ohnehin wird sich der Politik erst im zweiten Ausstellungsteil gewidmet, der noch konzipiert werden muss. Doch dafür muss erstmal Geld her. Unklar ist außerdem, ob Susanne Feldmann weiter als Kuratorin zur Verfügung steht. Ihr Vertrag läuft im Herbst aus
Im ersten Ausstellungsteil wird es fünf Themenbereiche geben. Im Ersten stehen Siedlungsgunst und -entwicklung der Stadt im Mittelpunkt. Dabei wird auch das 1961 erbaute Stadtmodell gezeigt, das den Zustand der Stadt um 1600 zeigt.
“Made in Halle” heißt der zweite Themenbereich mit Produkten, die aus Halle kommen und teilweise überregionale Bedeutung haben. Themen wie Salz, Musik, Händel und Pietismus werden ja bereits an anderer Stelle gezeigt, zum Beispiel in den Franckeschen Stiftungen und dem Händelhaus. Doch auch der wirtschaftlichen Entwicklung nach der politischen Wende wolle man sich widmen. Raum werde hier dem Medienstandort Halle und der Kunsthochschule gegeben.
Im dritten Bereich geht es mit dem Titel “Die Welt in Halle” darum, welche Beziehungen die Hallenser in alle Welt haben und welche Einflüsse von Außen die Entwicklung in Halle beeinflusst haben.
Daneben wird es ein Sammlungsschaufenster geben, in dem regelmäßig die gezeigten Objekte ständig wechseln. Los gehe es zunächst mit einer Kulturgeschichte der Schürzen. Es gebe im Depot viele Objekte um die es Schade wäre, sie dort verstauben zu lassen.
Der vierte Bereich wird den Titel “Stadt als Gemeinschaft” tragen. Dabei sollen auch Personen gezeigt werden, die die Stadtgemeinschaft ausmachen wie beispielsweise eine Büste von Riebeck. Doch auch Porträts von anonymen Menschen werden in der Schau gezeigt. Durch einen digitalen Bilderrahmen kann sich jeder Besucher selbst mit einem Foto in der Schau verewigen.
“Halle im Herzen?!” widmet sich dem Thema Bilder von Halle, Ansichten und Eindrücke. Die Besucher können dabei auch ihren eigenen Eindruck von Halle übermitteln.
Von Anfang an soll auch die Bildung im Mittelpunkt stehen. Deshalb begleitet eine Mitarbeiterin der Museumspädagogik das Projekt von Anfang an. Sie hat laut Feldmann viele interaktive Elemente einfließen lassen und eine Entdeckertour entwickelt. Ein weitere Kollege kümmere sich nun um das Rahmenprogramm. Geplant ist auch ein Audioguide. Und im Herbst kommt dann der Katalog zur Ausstellung. Interaktiv gestaltet werden soll der Zugang für blinde und Sehbehinderte Menschen.
Eröffnet werden soll die neue Dauerausstellung am 11. Mai und damit ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant.
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