Schulfahrten zu Gedenkstätten: ab 2019 werden sämtliche Kosten übernommen

25. Januar 2019 | Kultur | Keine Kommentare

Die Fahrtkosten für Schulklassen bei Gedenkstättenbesuchen im Land werden ab 2019 dauerhaft zu 100 Prozent finanziert.
„Gedenkstättenfahrten sind ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur und ein Beitrag gegen die zunehmende Geschichtsvergessenheit““, sagt Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale, anlässlich des bevorstehenden Holocaust-Gedenktages am 27. Januar. „ In den Gedenkstätten könnten sich die Schüler an authentischen Schauplätzen über die Verbrechen der Nazizeit und das Unrecht zu DDR-Zeiten informieren, so Kai Langer, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. „“Mit der dauerhaften Regelung wollen wir für die Schulen einen verlässlichen Anreiz schaffen, damit Jugendliche sich an diesen historischen Orten mit solchen Themen auseinandersetzen können““, betonten beide Direktoren. Angesichts des fortgeschrittenen Alters vieler Zeitzeugen werde die Gedenkstättenpädagogik als Ergänzung zum Geschichtsunterricht zudem immer wichtiger.

Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe bei Gardelegen. Blick auf dem Ehrenfriedhof und das Gedenkbuch. Foto: Gedänkstätte

In den vergangenen vier Jahren machten  fast 400 Schulen von diesem Angebot Gebrauch. Gefördert wurden die Gedenkstättenfahrten mit einer Gesamtsumme von fast 200.000 Euro. In diesem Jahr wird insbesondere an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren und die Friedliche Revolution in der DDR vor 30 Jahren erinnert. Damit rücken 2019 erneut die beiden Diktaturen in Deutschland in den Mittelpunkt, deren Aufarbeitung ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Landeszentrale und der Gedenkstättenstiftung ist. Viele an historischen Schauplätzen errichtete Gedenkstätten zeugen noch heute von den Gräueltaten des Nationalsozialismus und den Menschenrechtsverletzungen der SED-Diktatur.

Dazu zählen die Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, die Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, die Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge, die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen, die Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), die Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg und die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit dem Grenzdenkmal in Hötensleben. Die genannten Einrichtungen verfügen über ein umfangreiches Bildungsangebot, insbesondere für Schulen.

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