Ralph Penz: Mit der Flaschenbürste das Feine des Marktplatzes von Halle gemalt

11. Dezember 2019 | Kultur | 3 Kommentare

Das Stadtmuseum Halle, Große Märkerstraße 10, eröffnete am Dienstag, dem 10. Dezember 2019, um 17 Uhr die Kabinettausstellung „Ralph Penz – Halle Bilder“. Gezeigt werden Gemälde und Aquarelle aus den Jahren 1984 bis in die heutige Zeit. Der Künstler führte selbst sehr humorvoll in sein Werk ein.

Das Stadtmuseum Halle würdigt mit dieser bis zum 1. März 2020 präsentierten Sonderausstellung den 65. Geburtstag des malenden und zeichnenden Stadtchronisten.  Ralph Penz  schärft mit seinen Halle-Bildern den Blick für den unvergleichlichen Wert der von Kriegsschäden weitestgehend verschont gebliebenen alten Stadt. Zuletzt begab er sich mit Halle-Variationen der Toteninsel von Arnold Böcklin (siehe Plakat links), auf der Suche nach einem passenden Totengesang für das alte Halle. Aber auch ein neues Bilderduo vom Marktplatz in Halle in einer ungewöhnlichen Sicht wird präsentiert.

Ralph Penz bei der Einführung in sein Werk

Es sind zwei Räume im dritten Stock des Stadtmuseum voll mit Penz! Es sind Bilder von Ralph Penz, wie wir ihn kennen: „Die Kabinettausstellung ist eine Zeitreise wider dem Vergessen, wurden doch gezeigte Häuser oder Plätze heute teilweise baulich stark verändert oder sogar abgerissen“, wie Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums, die Einführung ergänzte. Vorhanden sind aber auch vergessene Bilder: Ein frühes Bild hat Ralph Penz für die Ausstellung kurioserweise über Ebay wieder zurückgekauft und neu aufgearbeitet. Die Ausstellung ist aber auch ein Abgesang auf das alte Halle und tatsächlich bestätigt der Künstler, dass die Ideen des Malens von alten Gebäuden aufgebraucht sind. Auch der Verfall ist eben nicht unendlich!

Die Bilder vom Marktplatz Halle mit Händel (Suchbild)

Wie vermutet steht die großformatige und großartige Toteninsel für einen Übergang. Ob das Marktplatzduo, das einen ungewöhnlichen Blick bietet und das mit einer großen Bürste, die überall im Haushalt vorhanden ist, gemalt worden ist, ein Vorgeschmack auf den „neuen Penz“ ist? Er wird mit dieser Ausstellung, die sich bescheiden Kabinettausstellung nennt, für das gewürdigt, was er für Halle bislang geleistet hat: Malerchronist einer Stadt zu sein, die kaum vom Krieg beschädigt wurde, aber von der Dummheit der Menschen, die das, was an Schönem auf sie gekommen ist, nicht zu würdigen wissen, meistens des schnöden Gewinns wegen …

 

Daten zur Ausstellung:

Laufzeit: 11. Dezember 2019  – 1. März 2020

Eröffnung: 10. Dezember 2019, 17 Uhr

Stadtmuseum Halle, Remise

Große Märkerstraße 10

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt: 5€, ermäßigt 3€

Text: Stadtmuseum und ToK, Fotos: ToK

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