Peissnitzhaus hat einen Mietvertrag und bekommt über eine Million Fördermittel

3. Oktober 2018 | Kultur | 2 Kommentare

Mit dem Peißnitzhaus geht es voran: heute überreichte Oberbürgermeister Bernd Wiegand in einem öffentlichen Festakt dem Vorsitzenden des Peißnitzhaus e.V., Roland Gebert, den Mietvertrag für die langjährige Nutzung des Gebäudes. Dies war eine Bedingung für die Fördermittelzusage des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt. Die Investitionsbank wird in den nächsten Monaten insgesamt 1.025000, – € an Fördermitteln für die Sanierung und den Ausbau des Peißnitzhauses ausreichen. Nach dem symbolischen Akt, der draußen vor dem Haus, auf einer Bühne unter teils strömendem Regen, teils in der Sonne, stattfand, waren OB und interessierte Bürger eingeladen, die bisherigen Fortschritte im Inneren des Bauwerks zu bewundern. In der Beschaffung von Mitteln und Arbeitsleistung war der Verein trickreich, Roland Gebert nannte Beispiele. Viele Bauleistungen seien von Handwerksgesellen auf der Wanderschaft erbracht worden, so viele Zimmerarbeiten, aber auch Putz- und Elektroinstallationen. Ein Fensterbauer und ehemaliger Jungpionier habe als „Pionierleistung“ ein Fenster gebaut, woraufhin DOW Chemicals drei weitere spendete. Zwischendecken im Erdgeschoss sind im Rohbau fertig, hier wird sogar noch die ehemalige Stuckdecke nach alten Vorlagen rekonstruiert: nobel wird es sich bald hier feiern lassen. Überhaupt überzeugt das Vorgehen des Vereins: neben Fördermitteln erwirtschaften sie einen Großteil der Mittel selbst, indem man suczessive Räume in Nutzung nehme, um sie dann gewinnbringend zu nutzen. Jedes Wochenende im Sommer werden ca. 1000 Gäste verköstigt. „Mit jedem Kaffee, den Sie hier trinken, leisten Sie eine kleine Spende und für einen guten Zweck dürfen es auch mal zwei Bier sein“, so Gebert lächelnd. Vieles habe man aber auch als Verein allein gestemmt. Nachdem sich Mitglieder das Vorgehen der Fassadenkletterer zur Sicherung der Holzdecke im Saal (Bild siehe unten) angeschaut haben, beschlossen sie: „Das könne wir auch selbst“. So konnte ein Eindringen von Wasser erfolgreich verhindert werden. Hochzeitsanfragen für diesen wunderschönen Saal gibt es viele. Hier kann der Verein nur sagen: „Haltet durch bis alles fertig ist.“ Derzeit habe man 22 Mitarbeiter, erläuterte Gebert, davon nur drei auf Fördermittelbasis.

Im Obergeschoss wird auch schon gebaut. Hier will man eines Tages Unterkünfte im Jugendherbergestil einrichten, „für Wassertouristen auf Paddeltouren, aber auch für durchreisende Pilger“.

Weiter hinauf, auf den Turm, durfte das Volk dieses mal nicht, hier ging der OB im Alleingang hinauf. Der Grund: Eine Handwerkerfirma war früher, als angemeldet erschienen, und hatte Putz abgeschlagen, der nun auf der Treppe lag. Es geht also voran. Wann denn alles fertig sei, konnte Gebert nicht beantworten. Das hänge alles vom weiteren Fortschritt des Bauens ab.

Zur Finanzierung sucht man übrigens noch 300 weitere Genossenschaftsmitglieder, die mit einer  Einlage von jeweils 1000,- Euro den in den Weiterbau investieren sollen.

 

 

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