Opernpremiere in Zusammenarbeit mit „Halle gegen Rechts“

18. März 2019 | Kultur | Keine Kommentare

PIIR A SIÈN (Reinigung) ist der dritte Teil der vierteiligen Auseinandersetzung mit der Grand opéra L’AFRICAINE von Giacomo Meyerbeer an der Oper Halle. Stand im ersten Teil der Tetralogie (FOTOUONA DJAMI YÉLÉ – Auseinandersetzung mit den Ahnen) die französische Grand opéra als auf Überwältigung abzielendes
Musiktheaterspektakel im Zentrum einer historisierenden Wiederbelebung des Werkes, begann mit dem zweiten Teil (BOOA SAN PKAMINÉ – Versöhnung) eine diskursive Dekonstruktion des heraufbeschworenen historistischen kolonialen Bilds Afrikas aus europäischer Perspektive: Fünf Performer*innen übernahmen symbolisch die Kontrolle des Opernhauses und leisteten theatrale Aufklärungsarbeit. Es entstand ein experimenteller Flickenteppich aus theatraler Rekonstruktion der Oper, wissenschaftlichem Kommentar und neuen Erzählungen der gemeinsamen afrikanisch-europäischen Vergangenheit. Der dritte Teil führt diesen Prozess fort und nimmt dabei auch das Publikum in die Verantwortung, das Miteinander zu gestalten.

Die Inszenierung von Meyerbeers letztem Meisterwerk ist ein Kooperationsprojekt unter dem Titel I like Africa and Africa likes me – I like Europe and Europe like me. des Kollektivs angermayr/goerge/somé/traore/vanschoor mit der Oper Halle und der Oper Lübeck, gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.

Der vierte Teil NISALB LIÈFO (Verwandlung) feiert am 21. Juni in der Raumbühne BABYLON Premiere. Der Südafrikaner Richard van Schoor komponiert eigens dafür zeitgenössische Musik, die sich mit dem Meyerbeer’schen Werk verbindet und gleichzeitig darüber hinausweist, sodass am Ende eine „afrikanisierte“ L’Africaine auf der Bühne zu erleben ist.

Der dritte Teil der L’Africaine findet in Kooperation mit den Bildungswochen gegen Rassismus 2019 von „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ statt.

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