Noch kein Denkmal für Christian Wolff – aber ein Streit Hallescher Intendanten

1. April 2019 | Kultur | 2 Kommentare

Dereinst lagen sie sich schwer in den Haaren. So sehr, daß der König die Streithähne trennen mußte und Christian Wolff bei Strafe des Galgens aus Halle verbannte. August Hermann Francke hatte den Sieg im Halleschen Streit vorerst davon getragen. Dieser Streit machte die Stadt und ihre Universität in der philosophischen Welt berühmt. Jahre später kehrte Wolff nach Halle zurück – es soll ein Triumphzug gewesen sein.

In der szenischen Lesung, die am 7. April im neuen theater zum zweiten Mal gezeigt wird, geben Peter Sodann den Wolff und Matthias Brenner den Francke. Keine Action aber gedankliche Spannung bietet dieses Duell des Geistes von den Autoren Kurt Wünsch und Erhard Preuk.

Christian Wolff ist in Halle nach wie vor und ungerechter Weise unterrepräsentiert und im Vergleich mit Händel nahezu vergessen. Seit sage und schreibe 10 Jahren gibt es Bemühungen, dem Wolff – ähnlich dem seines Widersachers Francke – ein Denkmal zu errichten. Damit dieser berühmte Frühaufklärer, einer der Wegbereiter der europäischen Aufklärung, die uns bis heute prägt, im Stadtbild und damit in den Köpfen präsent sei.

Ein Meilenstein war schon die Veröffentlichung einer modernen Biografie des Denkers durch Prof. Hans Joachim Kertscher – die gab es nämlich bis dato nicht.

In diesem Kontext ist auch die szenische Lesung am 7. April zu verstehen, für die Bernd Leistner mit einfachen Mitteln ein wunderbares Bühnenbild gebaut hat.

DIE ERFINDUNG DER VERNUNFT oder DER HALLESCHE STREIT
am 7. April 2019 um 19.30 Uhr im großen Saal des neuen theaters
Karten gibt es HIER

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