Neue Publikation zu Carl Adolf Senff
1. November 2020 | Kultur | 2 KommentareDer hallesche Maler Carl Adolf Senff war einer der bedeutendsten Künstler der ausklingenden Romantik und der Biedermeierzeit; in Nachschlagwerken der Kunstgeschichte wird er aber eher beiläufig erwähnt – wenn überhaupt, dann meist nur mit wenigen Zeilen. Bereits anlässlich seines 100. Geburtstages stellte das „Halle’sche Tageblatt“ in seiner Sonntagsbeilage vom 15. März 1885 in einer zweiseitigen Würdigung fest: „Wohl nur Wenige der heute Lebenden erinnern sich des Mannes mit den freundlichen Kinderaugen, der, ein Sohn unserer Stadt, vor jetzt gerade hundert Jahren, […] geboren wurde.“ Auch heute noch sind seine Werke vor allem nur in seiner engeren Heimat bekannt.
In der Moritzburg Halle ist nun für Carl Adolf Senff ein eigener Raum eingerichtet worden. Senff wurde am 17. März 1785 in Halle geboren. Nach einer Ausbildung als Bildnismaler ging er 1816 nach Rom. Erst 1848 kehrte er nach einem bewegten Künstlerleben südlich der Alpen wieder in die Heimat zurück. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Ostrau, wo er am 21. März 1863 starb. Senff widmete sich vornehmlich der Stilllebenmalerei, insbesondere der Darstellung von Blumen und Früchten. Dies brachte ihm während seines Romaufenthaltes auch den Beinamen „Raffaele di fiori“ („Blumenraffael“) ein.
Zur neuen Sammlungspräsentation ist nach 35 Jahren wieder eine neue Publikation des Kunstmuseums Moritzburg über Carl Adolf Senff erschienen. Zunächst vermittelt Albrecht Pohlmann, Chefrestaurator der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt einige „Biografische Splitter“ zum bewegten Leben des Malers, ehe er dann auf Senffs Pflanzenstudien, deren Kennzeichnung und Eigenständigkeit, näher eingeht. Hier malte Senff, was er „in aller Lebendigkeit unmittelbar vor Augen hatte, was ihn in seinem Formenreichtum und seiner Farbenpracht ebenso wie in seiner Frische stets von Neuem entzückte“. Abschließend wird die Herkunft der Pflanzenstudien Senffs im Kunstmuseum Moritzburg Halle beleuchtet. Die Publikation ist mit zahlreichen (ganzseitigen) farbigen Reproduktionen von Pflanzenstudien ausgestattet – darunter auch Detailaufnahmen, die den Perfektionismus Senffs auf diesem Gebiet besonders dokumentieren. Ergänzt durch einige Bildnisse aus seinem Schaffen – u.a. die beiden Selbstbildnisse aus den Jahren (um) 1816 und 1855.
„Carl Adolf Senff – “, Hrsg. von den Freunden und Förderern des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) e.V. und dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 94 Seiten, 9,90 €, ISBN: 978-3-96502-016-0.
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Die Sorte Bücher, die bei mir unter „will ich haben“ laufen. Aber dann liegt es, ein paar mal mit Freuden durchgeblättert, auf dem Nachttisch, um dann in den ewigen Jagdgründen des papiernen Bücherturms zu verschwinden, verabschiedet mit den Worten „Gutes Buch, kann man immer mal brauchen“
Heutige Maler, jetzige, sind/müssen ja alle militärisch ausgebildet sein und ihr Gemale codieren….und die Betrachdenden müssen decheffrieren, wieder zurückübersetzen, was der Maler dabei a u s d r ü c k e n WOLLTE. WENN er es denn konnte…