Meisterhaft wie selten einer

24. Mai 2020 | Kultur | Keine Kommentare

Die Corona-Pandemie hat in besonderer Weise auch die privaten Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt getroffen. So war die bei Merseburg gelegene Bischofsburg Burgliebenau für über zwei Monate einer Zwangspause unterworfen. „Keine Vorträge, keine Gruppen, nichts. Wir haben ohnmächtig den Totalausfall aller Veranstaltungen hinnehmen müssen“, so Dagny Prasse. Sie und ihre Familie haben die Anlage seit 2016 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und können so Stück für Stück die historischen Gemäuer restaurieren.

Nun kann die Bischofsburg in Burgliebenau wieder für Besucher öffnen. Zwar sei es noch nicht der Einstieg in das normal geplante Veranstaltungsjahr – „Auch die Ämter sind bei genauem Nachfragen oft ratlos“, sagt Prasse. Doch sei es ihr wichtig, ein Zeichen zu setzen: „Uns gibt es noch und wir machen weiter.“

Ausstellung zu Peter Joseph Lenné

Im Sommerzeitraum wird nun eine Ausstellung gezeigt, die sich mit dem wohl wichtigsten Gartengestalter des 19. Jahrhunderts beschäftigt, mit Peter Joseph Lenné. Lenné hat als Gartengestalter stilbildend gewirkt und zahlreiche die Landschaft bis heute prägende Gartendenkmale hinterlassen, auch in Sachsen-Anhalt.

Schwerpunkt der Ausstellung bilden aber jene Parkanlagen, die meist vergessen im heutigen Polen liegen, zwischen Schlesien und Pommern. Bildreich werden bedeutende Beispiele vorgestellt und der heutige Zustand skizziert. Leihgeber der Ausstellung ist das Deutsche Kulturforum östliches Europa. Die Bundeseinrichtung arbeitet das Kulturerbe der ehemaligen deutschen Ostgebiete auf und bettet es in den aktuellen europäischen Konsens ein. Kooperationspartner für die Lenné-Schau sind die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sowie die TU Dresden.

„Führungen wird es vorerst nicht geben, hier warten wir auf weitere Erleichtungen“, meint Organisatorin Prasse. Angedacht seien außerdem spätere Rahmenveranstaltungen wie Vorträge und musikalische Picknicks.

Ausstellung als Einbahnstraße – gemäß Hygiene-Empfehlungen

Besuchen kann man die Ausstellung ab Pfingstsamstag an jedem Wochenende und an Feiertagen jeweils von 10 bis 16 Uhr, der Eintritt beträgt 5 €. Entsprechend der geltenden Hygiene-Empfehlungen ist die Lenné-Schau als Einbahnstraße aufgebaut. Der Ausgang führt dann durch die Reste des Landschaftsgarten an der alten Weißen Elster. Hier trifft man auch auf ein typisches Lenné-Detail, eine von geformten Ziegelsteinen eingefasstes ovales Beet, ein sogenanntes Blumenkörbchen.

„Meisterhaft wie selten einer …“ – Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern“

Sommerausstellung vom 30. Mai bis 23. August 2020

jedes Wochenende 10-16 Uhr

und wochentags nach Absprache

Weitere Infos zur Ausstellung und zur Bischofsburg finden Sie hier.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben