Mehr Geld für Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt

19. Mai 2022 | Kultur, Politik | Keine Kommentare

 

Sachsen-Anhalt will seine Kulturlandschaft stärken und stellt für die Kulturförderung in diesem Jahr rund 161,8 Mio. Euro zur Verfügung. Insgesamt werden die Mittel für Kultur 2022 um rund 30,9 Mio. gegenüber dem Vorjahresansatz erhöht.

Kulturminister Rainer Robra erklärte hierzu gestern in Magdeburg, man wolle mit dem Haushalt 2022 die notwendigen Rahmenbedingungen für eine vielfältige und lebendige Kulturlandschaft im ganzen Land schaffen. „Der Haushalt bietet eine ausgezeichnete Grundlage für unsere Arbeit in den kommenden Jahren. Zugleich sind die zusätzlichen Haushaltsmittel ein Beleg dafür, welche Bedeutung der Kulturszene beigemessen wird, auch jenseits der Corona-Pandemie. Ich bin dankbar für die aktive Unterstützung durch die Koalitionsfraktionen, die im Kulturhaushalt auch eigene Akzente gesetzt haben.“

Neben der Theater- und Orchesterlandschaft sowie der Förderung der Kulturstiftungen des Landes sieht der Landeshaushalt zusätzliche Haushaltsmittel in fast allen Kulturbereichen vor.

In die Förderung der Musikschulen sollen zusätzliche 500.000 Euro fließen, um weitere Lehrkräfte einstellen zu können. „Die Musikschulen sind das Rückgrat unseres Musiklandes. Ausbildung und Förderung des musikalischen Nachwuchses sind uns ein wichtiges Anliegen. Die zusätzlichen Mittel dienen der Sicherung des hohen musikalischen Standards.“, so Robra.

Im Bereich der Denkmalpflege bedarf es einer verlässlichen Grundabsicherung mehrerer großer aufgrund ihres Bauzustands gefährdeten Baudenkmale, insbesondere Schlösser, Burgen und Gutshäuser mit überregionaler Bedeutung, deren Sanierung aber aktuell stockt oder absehbar Jahrzehnte dauern wird. Auf der Grundlage von bestehenden oder noch zu erstellenden Konzepten soll die weitere Sanierung und Instandsetzung fortgesetzt werden. Für den Denkmalbereich einschließlich UNESCO- Denkmalpflege werden rund 8,8 Mio. Euro bereitgestellt. „Am Erhalt unserer einzigartigen Denkmallandschaft ist uns sehr gelegen. In den vergangenen Jahren hatten wir lange Antragslisten, von denen nur ein kleiner Teil der Projekte umgesetzt werden konnte. Zur Abarbeitung des Sanierungsstaus wollen wir daher zusätzliche Mittel in unser kulturelles Erbe investieren. Auch können größere Sanierungsvorhaben jetzt konsequenter vorangebracht werden.“, so der Minister. Die Mittel sollen auch zur Kofinanzierung von Bundesmitteln eingesetzt werden, um damit finanzielle Freiräume für weitere, im Landesinteresse stehende Projekte zu schaffen.

Für die Entwicklung seiner Industriekultur im ganzen Land, auch außerhalb des Braunkohle-Reviers im Süden, hat das Land im Haushalt 2022 erstmalig eine eigene Titelgruppe eingerichtet und stellt 2,8 Mio. Euro bereit. Aus den Mitteln sollen u.a. Maßnahmen wie die Entwicklung des Technikmuseums Magdeburg zu einem Zentrum für Industriekultur in Sachsen-Anhalt, das Deutsche Chemie Museum in Merseburg und das Börde-Museum Burg Ummendorf, das sich der Vermittlung der Geschichte der Industrialisierung der Landwirtschaft widmet, gefördert werden.

Für die Landeskulturstiftungen wird die Finanzierung mit rund 60,6 Mio. Euro sichergestellt, davon sind 24,2 Mio. Euro für den investiven Bereich vorgesehen. So werden etwa die Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von bis zu 536.000 Euro ausgestattet, um die Betreuung der UNESCO Weltkulturerbestätten zu unterstützen.

Da es für das lebendige Kulturland Sachsen-Anhalt jedoch neben den großen Institutionen auch die vielen kleinen Initiativen und Projekte brauche, erklärte Minister Robra, dass das Land nun unter anderem auch in Burg den Ausbau des kulturellen Angebotes im Soziokulturellen Zentrum mit 10.000 Euro fördere. In Magdeburg werde zudem erstmals die Kulturbrücke – ein dreitägiges Fest mit Musik, Literatur und Kunst – mit 9.000 Euro Landesmitteln gefördert und die freie Theaterszene in Sachsen-Anhalt erfahre einen Mittelaufwuchs um 150.000 Euro auf 454.000 Euro.

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