Lyonel Feininger in Halle – wie ein Maler die Stadt wahrnimmt

25. Oktober 2016 | Kultur, Veranstaltungen | Keine Kommentare
Premiere in der Moritzburg am 9. Juni 2016, Foto: Sprechbuehne

Premiere in der Moritzburg am 9. Juni 2016, Foto: Markus Scholz

Zu den wichtigsten Werken Lyonel Feiningers (1871–1956) gehört die Bilderserie der Stadt Halle. Ursprünglich beauftragte der Hallenser Magistrat den Künstler, ein Stadtporträt für das Oberpräsidium in Magdeburg zu schaffen. Doch aus einem geplanten Gemälde wurden elf, daneben entstanden zahlreiche Fotografien und Zeichnungen. Feininger gefiel es in der Saalestadt so gut, dass er von 1929 bis 1931 sogar im Torturm der Moritzburg ein Atelier bezog.

Die Stadt Halle stellte die Gemälde in der Moritzburg aus. Allerdings galten Feiningers Werke in der Zeit des Nationalsozialismus als „entartet“ und wurden aus allen öffentlichen Museen entfernt. So verlor das Kunstmuseum Moritzburg diese wertvolle Sammlung. 1937 kehrte Feininger mit seiner Familie nach New York zurück, wo er 1956 im Alter von 84 Jahren starb.

Die Sprechbuehe widmet sich im Rahmen einer szenischen Lesung der Entstehung und dem Schicksal der Halle-Bilder. Dabei werden unter anderem Texte aus dem Briefwechsel zwischen Lyonel Feininger und seiner Frau Julia sowie mit Alois Schardt, dem damaligen Direktor des Kunstmuseums Moritzburg, präsentiert. Nachdem bereits am 9. Juni 2016 die Premiere im Kunstmuseum Moritzburg stattfand, wird es anlässlich der aktuellen Sonderausstellung „Lyonel Feininer. Paris 1912. Die Rückkehr eines verlorenen Gemäldes“ zwei weitere Aufführen geben: am 13. November 2016 sowie am 22. Januar 2017, jeweils um 18 Uhr.

Eintritt: 10€/ermäßigt 7€

Die Sprechbuehne am Seminar für Sprechwissenschaft und Phonetik der Universität Halle wurde 1992 von Martina Haase gegründet und gibt Studierenden die Möglichkeit, Lesungen und szenische Collagen in professioneller Art darzustellen.

Ace

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