Lampionfest Hội An

25. August 2019 | Kultur | 5 Kommentare

Wie soll ich beginnen? Großmeister Chu Tan Cuong würde sagen: „Liebe Menschen…“. Also, liebe Menschen, ganz Halle feierte dieses Wochenende das Laternenfest. Ganz Halle, oh nein! Menschen aus Halle, einige Vietnamesen, andere nicht, gestalteten und feierten an anderer Stelle ein ganz anderes Fest mit. Denn an diesem Wochenende fand in Wernigerode das viel, viel kleinere Lampionfest Hội An statt. Nicht ganz so schrill und so laut wie das Laternenfest, aber mindestens genauso schön. Eingeladen mußten wir uns entscheiden und fuhren deshalb dieses Jahr mit anderen Hallensern zum Feiern nach Wernigerode.

handgefertigte Lampions aus Hội An, Vietnam

Die Altstadt der Harzstadt ist zum zweiten Mal im Licht von hunderten handgefertigter Lampions aus Vietnam erstrahlt. Anlass für das Lampionfest ist die Städtepartnerschaft, die Wernigerode seit 2013 mit der Welterbestadt Hội An verbindet. Auf dem kleinen Marktplatz konnte gegessen, getrunken und ein buntes Programm aus beiden Partnerstädten genossen werden. Dabei wurde das Programm nicht nur von beiden Städten arrangiert, sondern auch Vietnamesen aus Halle und ihre Freunde waren an der Gestaltung beteiligt: Auf der Bühne und auch hinter den Kulissen.

Auch die Details der Städtepartnerschaft wurden vorgestellt. Seit 2016 arbeiten beide Kommunen intensiv an gemeinsamen Themen. Das beinhaltet auch Schulpartnerschaften: Das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium in Wernigerode unterhält enge Beziehungen zur Kim Dong Sekundarschule in Hội An. Die Wirtschaftjunioren im Harz kooperieren mit den jungen Unternehmer/innen der Partnerstadt. Das Engagement im Bereich Klimaschutz beider Städte ist sogar preiswürdig geworden: Gemeinsam hat man den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 errungen!

Außerdem: Wann hat frau schon einmal die Gelegenheit eine Fachwerkstadt mit der Fahrrad-Rikscha zu erkunden. Eine Foto-Ausstellung am Rande des Marktes bot etwas Erholung vom Trubel. Hier haben Menschen aus Wernigerode ihre Lieblingsfotos der Partnerstadt ausgestellt. Trubel, ach jott, wird der Hallenser sagen. Das kleine, aber feine Fest, war von der eher gemütlichen Art. Allerdings konnte auf der Bühne schon einmal etwas kaputt gehen. Denn Großmeister Chu Tan Cuong aus Halle bot Kung-Fu-Action. Aber nicht nur! Nach dem Aufstehen am Sonntag erlebten wir eine morgendliche Einführung in seine Atemtechnik, so wichtig wie Zähneputzen!

Aber natürlich gab es nicht nur vietnamesisches: Frauenchor Veckenstadt, Rundfunk-Jugendchor Wernigerode und, und sorgten für die deutsche Komponente. Auch die Stände waren gleichberechtigt verteilt, wenn auch die vietnamesische Komponente deutlich überwog. Denn es war auch eine große Delegation aus der Partnerstadt zum Fest erschienen. Besondere Höhepunkte waren neben der Show und Atemtechnik des Großmeisters aus Halle die Tänzerinnen und Musiker aus Hội An. Und zum ersten Mal erlebten wir getanztes und gesungenes Bingo-Spiel aus Vietnam. Fazit: Die Stadt kann klein, das Fest kann klein sein, aber was Wernigerode dort auf die Bühne gestellt hat, wurde mit Liebe und viel Energie zusammen mit der Partnerstadt und vielen Mithelfern zu einem wunderbaren Fest. Ganz groß!

Paula Poppinga, Fotos: ToK

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