„Ladies first“: Jahresausstellung beleuchtet Händels Verhältnis zur Weiblichkeit

22. Februar 2019 | Kultur | Keine Kommentare

Am 23. Februar 1685 ist Georg Friedrich Händel im heutigen Händel-Haus geboren. Ihm zu Ehren kann ab morgen, an seinem 334. Geburtstag, die neue Jahresausstellung des Hauses „Ladies first“ besichtigt werden.

Faszinierende Frauengestalten, wie die Zauberin Alcina, die Göttin Semele oder die schöne Pharaonin Cleopatra, bevölkern Händels Opernwelt. Doch wie sah es hinter den Kulissen, in der realen Lebenswelt des 18. Jahrhunderts,
aus? Die Probleme, mit denen Frauen damals zu kämpfen hatten, waren vielschichtig und existentiell. Sie sind Ausdruck von Ungerechtigkeit und Ungleichheit, aber auch von Hoffnung auf Veränderung.

Wie also erging es diesen Frauen aus dem Umfeld Georg Friedrich Händels? Fristeten sie ein Dasein im Schatten des Patriarchats oder gelang es ihnen, das Korsett ihrer Unterdrückung abzuschütteln? Sprechen ihre Schicksale heute – in Zeiten von #Metoo, Gender-Mainstreaming und Frauenquote – noch zu uns oder sind sie längst Geschichte? Händels Mutter Dorothea wurde im Alter von 46 Jahren Witwe und zugleich alleinerziehende Mutter dreier Kinder, ein
damals geradezu existenzbedrohender Schicksalsschlag. Händels wichtigste Mäzenin, die englische Königin Caroline, musste sich bereits in jungen Jahren als Ware auf dem aristokratischen Heiratsmarkt behaupten, erlangte dafür aber eine für Frauen der damaligen Zeit ungewöhnliche Machtfülle. Und seine Londoner Nachbarin Mary Delany kämpfte wiederum ihr Leben lang immer wieder um ein Mindestmaß an persönlicher Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstentfaltung. Über ihr aufregendes Leben wird sie in der Ausstellung ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Und auch Alcina, Semele und Cleopatra werden bei „Ladies first“ musikalisch zu Wort kommen und dabei von Liebe und Hass, Triumph und Verrat zu berichten wissen….

 

 

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