Land macht Textil- und Gobelinmanufaktur der Burg dicht
16. Oktober 2012 | Kultur | 2 KommentareFür eine Traditionseinrichtung in Halle (Saale) ist das Aus gekommen. Die Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung die Liquidation der Staatlichen Textil- und Gobelinmanufaktur Halle GmbH beschlossen.
Seit 1993 muss das Land die Einrichtung mit jährlich durchschnittlich 150 bis 200 Tausend Euro Zuschüssen stützen. Wegen der fortlaufenden Verluste des Unternehmens und der daraus folgenden starken Reduzierung des Stammkapitals habe eine Entscheidung zur Zukunft des Unternehmens sowie zur Fortführung des Geschäftsbetriebes getroffen werden müssen, so die Staatskanzlei.
Die jahrelangen Bemühungen zur Erarbeitung eines wirtschaftlich tragfähigen Unternehmenskonzeptes unter Sicherstellung der studentischen Ausbildung für die Burg Giebichenstein, die das eigentliche Interesse des Landes an der Manufaktur darstellt, hätten zu keinem zukunftsfähigen Ergebnis geführt. „Das Geschäftsmodell der Manufaktur funktioniert nicht.“
Die studentische Ausbildung werde stattdessen in einer zu errichtenden Textilwerkstatt an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (KHH) weitergeführt. Man versuche, so viele der derzeit elf Mitarbeiter zu übernehmen, hieß es.
Die Staatliche Textil- und Gobelinmanufaktur Halle GmbH, Burg Giebichenstein, wurde am 02. Mai 1991 gegründet und am 04. Februar 1992 zu 100 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt erworben, insbesondere zur Sicherstellung der Ausbildung der Studierenden der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Gegenstand des Unternehmens sind die Herstellung sowie der Vertrieb von bildkünstlerischen Gobelins, Applikationsstickereien, Stickereien, Savonnerien, handgewebten Erzeugnissen, die Ausführung textiler Restaurierungen, die Anfertigung historischer Kopien der Textilkunst und ähnlicher Erzeugnisse, die Anwendung historischer textiler Techniken und Anfertigung kunsthandwerklicher Textilien für Ausstattungen jeglicher Art.
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siehe hier:
http://www.textilmanufaktur.de/geschichte/
Mich würde mal interessieren, was vor der GmbH war.