Kostenloses römisches Mittagessen im Landesmuseum

7. August 2012 | Kultur | Keine Kommentare

Kinder des hallischen Schnitte- Projektes und des Kinderschutzbundes durften heute Mittag an einem besonderen museumspädagogischen wie auch kulinarischem Programm teilnehmen. Als Teil des Rahmenprogramms zur Pompeji-Ausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte bereiteten sie sich eine römische Mahlzeit zu.

„Was fehlt denn noch?“, fragte Museumspädagogin Monika Bode die um den reichlich gedeckten Tisch versammelten Kinder. „Das Essen“ rief eines zurück. Eigentlich wollte sie darauf hinaus, dass das Besteck fehlt – denn das gab es in der uns bekannten Form in der antiken römischen Kultur nicht.„Es gibt gefüllte Eier“. „Oh“, riefen die Kinder, und starrten ungläubig auf die unversehrten hart gekochten Eier, die alles andere als aussahen, als hätte sie jemand füllen können. „Die müsst Ihr Euch selber füllen, aufschneiden, Eigelb raus, mit Pistatienkernen und Kräutern stampfen, und dann alles wieder reintun“.„Schmeckt ja eklig“ war da von dem ein oder anderen zu hören, aber auch „boah, lecker“. Dabei wurde schon auf die wohl wichtigste römische Zutat verzichtet: das Garum, eine Soße aus in der Sonne fermentierten Sardellen.Authentischer waren da die römischen Brötchen, die die Kinder aus Hefeteig formten und auf Lorbeerblättern zum Ausbacken auslegten. Abgerundet wurde das Mahl mit Obst: Trauben und Wassermelonen. Und natürlich bekamen die Kinder keinen Wein, sondern nur Traubensaft zu trinken.

Dazu eingeladen und die Veranstaltung finanziert hatte der Verein zur Förderung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale). Der Verein hat sich seit seiner Gründung vor 10 Jahren die Förderung von Forschungen zur Ur- und Frühgeschichte in Sachsen-Anhalt sowie die Erweiterung und Vertiefung des Geschichtsverständnisses in der Öffentlichkeit zum Ziel genommen. Allein 2012 hat der Verein 24 gemeinnützige Projekte am Landesmuseum mit insgesamt über 36.000 € gefördert, seit seinem Bestehen betrug das gesamte Fördervolumen über 330.000 €. Erwirtschaftet werden die Fördergelder überwiegend durch den Betrieb von Museumsshop und -Cafe sowie aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Das Schnitte-Projekt ist eine Einrichtung des Christlicher Verein Junger Menschen Halle e.V.

In seinen vier in Halle-Neustadt ansässigen Einrichtungen werden durchschnittlich 75 Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern betreut. Ziel des Vereins ist, Kindern gesunde Ernährungsweise zu vermitteln, aber ihnen auch auch Hausaufgabenhilfe und Lernförderung zu gewähren und sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen.

Trauben gab es in römischer Zeit, bei Wassermelonen wird das wissenschaftlich bezweifelt, aber lecker sind sie allemal.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gefüllte römische Eier, noch ungefüllt.

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