Keine Praktikantenstelle für Bischöfe aus Köln oder anderswo

15. September 2019 | Kultur | Keine Kommentare

“Danke, dass so viele mich getragen und begleitet haben”, so eröffnete Bischof Dr. Gerhard Feige den Gottesdienst zu seinem 20. Weihejubiläum in der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg. Er freute sich auch, dass einige Weggefährten schon vor 20 Jahren mit dabei waren. „Das erlebt man nicht so häufig, dass der damalige Hauptkonsekrator am Jubiläumstag noch so kräftig predigt.“ Gemeint war Bischof em. Leo Nowak, der zur Feier des Tages in seiner Predigt seinem Nachfolger als Bischof von Magdeburg dankte.

„20 Jahre Bischof in bewegten Zeiten, das ist wahrlich Grund genug, um Gott und Dir zu danken“, so Nowak. „Ein Ritus in der Liturgie der Bischofsweihe hat sich bei mir besonders nachhaltig  eingeprägt. Nach der Allerheiligenlitanei erheben sich alle und der Konsekrator legt dem Erwählten vor dem Altar schweigend das aufgeschlagene Evangelienbuch auf die Schultern. Dem künftigen Bischof wird das Evangelium als Vermächtnis und Bürde auferlegt.“ Und Bischof Gerhard habe darauf immer großen Wert gelegt.

Altbischof Leo predigte kräftig!

Bischof Feige, kath. Bischof von Magdeburg zuständig für Halle.

„Die Verheißung Gottes auf den neuen Himmel und die neue Erde im eigenen Herzen und bei den Menschen wachhalten, das ist die eigentliche Tradition unseres Glaubens und auch die wohl wichtigste Aufgabe des Bischofs. Diese Wahrheit lässt sich, wie die heilige Mechthild von Magdeburg sagt, nicht verbrennen und diese Wahrheit muss verkündet werden, ob gelegen oder ungelegen. Das wird auch der Kirche von Magdeburg mit ihrem Bischof zugemutet. Und das ist nun wirklich nicht zuerst eine Frage der Quantität, sondern wenn wir doch nur diese Einsicht hätten, zuerst  eine Frage der Qualität“, so Nowak weiter. „Wer von einer wirklich so großen Hoffnung erfüllt ist, der wird keineswegs die Hände in den Schoß legen. Vielmehr ist eine lebendige Hoffnung immer auch ein Ansporn, schon hier und jetzt diese Welt zu gestalten.“

Er dankte Bischof Gerhard für sein Glaubenszeugnis und seinen Einsatz für das Bistum Magdeburg. „Wir dürfen voller Hoffnung sein. Wir leben nicht in einer gott-losen Welt, weil Gott unsere Welt nicht los-lässt.“

Einen eigenen pastoralen Weg

Auch Generalvikar Dr. Bernhard Scholz dankte Bischof Feige für seinen Einsatz „selbst wenn nicht alle Tage vergnügungssteuerpflichtig waren.“ Er schätzt vor allem die Beständigkeit von Bischof Feiges Wirken, zunächst als Weihbischof in und später als Bischof von Magdeburg. „Es zeigt, dass unser Bistum keine Praktikantenstelle für Bischöfe aus Köln oder anderswo ist.“ Die Herausforderungen der vergangenen 20 Jahre seien immens gewesen, „aber von außen betrachtet wird unser Bistum insbesondere für seinen pastoralen Weg geschätzt und geachtet.“  Der Generalvikar würdigte auch den mutigen Einsatz von Feige als Ökumenebischof bei der Einführung der Orientierungshilfe für die Teilnahme nichtkatholischer Ehepartner an der Eucharistie.

Den Wünschen für ein weiteres langes Wirken im Bistum Magdeburg und Gottes reichen Segen schlossen sich zahlreiche Gratulanten an.

Predigt von Bischof Leo Nowak.

Eine Meldung des Bistum Magdeburg, (sus/Foto: Sperling), Überschriften HalleSpektrum

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