Herbstzeitlos im Literaturhaus

1. Oktober 2018 | Kultur | Keine Kommentare

Auch im Oktober 2018 geht die Erfolgsgeschichte des Literaturhauses, Bernburger Straße 8, weiter und es gibt zahlreiche interessante Lesungen und Buchvorstellungen. Und was gibt es Schöneres, als sich im Herbst unter eine Decke zu vergraben und ein schönes Buch zu lesen! Oder ins Literaturhaus zu gehen…:

bis Samstag, 20.10.2018
Doppelausstellung „Text|strukt|uren & Malik“
Eine Ausstellung mit textilen Werken mit Bezug zu Wort und Schrift: verwobene Codierungen, texturierte Buchstaben, gestickte Poesie. Und eine Ausstellung über einen der erfolgreichsten linken Verlage der Wei marer Republik, der eng mit den Namen Wieland Herzfelde, John Heartfield und George Grosz verbunden ist.
Öffnungszeiten: 1h vor jeder Veranstaltung des Literaturhauses und auf telefonische Anfrage
Eintritt: frei

Montag, 01.10., 19 Uhr
Film und Psychoanalyse:
„Drei Farben: Blau“
Julie (Juliette Binoche) überlebt als einzige einen schweren Verkehrsunfall, während ihre Tochter und ihr Mann dabei sterben. Sie versucht, die Erinnerung zu verdrängen, doch es gelingt ihr nicht. Sie muss einen anderen Weg wählen. Ein Film von Krzysztof Kieslowski aus dem Jahr 1993.
Alexander Suckel im Gespräch mit dem Psychotherapeuten Gerold Hiebsch über das Weiterleben nach einem traumatischen Ereignis.
Eintritt: 8/5 Euro

Mittwoch, 03.10., 19 Uhr
Soiree der Akademie der Künste Sachsen-Anhalt e.V.: Partner oder Zensor? Lektor in DDR-Verlagen.
Klaus Pankow im Gespräch mit Thomas Bille
Klaus Pankows Jahre bei ‚Reclam‘ und ‚Kiepenheuer‘ fi elen in die Zeit der deutsch-deutschen literarischen Annäherung in den 80er Jahren. Im Gespräch mit Thomas Bille (MDR Kultur) eröffnet Pankow einen Rückblick auf den DDR-Literaturbetrieb, der von Zensur, Hierarchien und „Rotlichtbestrahlung“ geprägt war, aber auch eine besondere Nähe zwischen Lektor und Autor ermöglichte.
Leseperformance: Conny Wolter & Stefan Ebeling
Schlagzeug: Jürgen Kober
Eintritt: 7/4 Euro

Donnerstag, 11.10., 19 Uhr
ITALIENISCHER HERBST
Lesung mit Francesca Melandri: „Alle, außer mir“
Der große Roman der römischen Autorin Francesca Melandri: eine Familiengeschichte, ein Porträt Italiens im 20. Jahrhundert, eine Geschichte des Kolonialismus und seiner langen Schatten, die bis in die Gegenwart reichen. Francesca Melandri, geboren in Rom, ist Drehbuchautorin wichtiger Kino- und Fernsehfi lme. Mit ihrem ersten Roman »Eva schläft« wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman »Über Meereshöhe« wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr drittes Buch »Alle, außer mir« wurde für den Premio Strega nominiert.
Der „Italienische Herbst“ im LHH ist eine Koproduktion zwischen Literaturhaus Halle und dem Institut für Romanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit freundlicher Unterstützung des Istituto italiano di cultura Berlino.
Moderation: Alexander Suckel
Übersetzung: Maria Giuliana
Eintritt: 8/5 Euro

Montag, 15.10., 19 Uhr, JÜDISCHE KULTURTAGE IN HALLE 2018
„Bitte fünfmal Tucho, besonders scharf“
LITERAtainment mit Dr. Hans-Henning Schmidt & Christa Wurbs
Hans-Henning Schmidt gibt gemeinsam mit Christa Wurbs in Moderation und Lesung kurzweilig und interessant dem persönlich zerrissenen Autor weit mehr als drei Minuten Gehör. Tucholskys Themen und Texte wurden seinerzeit viel gelesen und gehört, heute sind sie wieder hoch aktuell.
Eintritt: 5/3 Euro

Mittwoch, 17.10.,
Lesung mit Lewan Berdsenischwili:
„Heiliges Dunkel – Die letzten Tage des Gulag“
Das wohl ungewöhnlichste Buch über das Leben im Gulag! »Es ist kein Buch über mich, sondern über die Menschen, die ich kennen und lieben gelernt habe. Vielleicht erkennen einige von ihnen sich nicht wieder, denn die Erzählungen enthalten mehr Wahrheiten über sie, als sie selber wissen oder zu wissen glauben. Es ist ein Buch nicht nur über das Traumatische dieser Erfahrung, sondern auch das Glück des Austauschs mit sehr unterschiedlichen Menschen, denen dasselbe Los zuteilgeworden war.«
Lewan Berdsenischwili, geb. 1953 in Batumi, studierte klassische Philologie und promovierte über Aristophanes. Von 1984 bis 1987 war er als politischer Häftling wegen »Antisowjetischer Agitation und Propaganda« in einem Gefangenenlager inhaftiert. Berdsenischwili schrieb zahlreiche Bücher und Essays.
Er lebt mit Frau und Tochter in Tbilissi.
Moderation: Irine Beridze
Übersetzung: Kachaber Lominadse
Lesung auf Deutsch: Frank Schilcher
Eintritt: 8/5 Euro

Samstag, 20.10., 20 Uhr
SALON VOYAGE
Friedhelm Ptok liest Hemingway
Der Rote Salon Halle in der Mozartstraße ist vielen Hallensern als Ort der Begegnungen noch sehr präsent. 20 Jahre prägte er mit seinem Programm die inoffizielle Kulturszene der Saalestadt. Nun taucht er als Salon Voyage wieder auf. Erleben Sie den famosen Schauspieler und Sprecher Friedhelm Ptok mit Hemingways ›Der alte Mann und das Meer‹.
Musik: Scotti Gottwald
Eintritt: 8/5 Euro

Montag, 22.10., 19 Uhr
Lesung mit Michael Opitz:
„Wolfgang Hilbig – Eine Biographie“
Bis heute umgibt den 1941 geborenen und vor zehn Jahren gestorbenen Dichter Wolfgang Hilbig eine Aura des Rätsels. Hineingeboren in eine Umgebung aus ​
Sprachlosigkeit, galt er spätestens seit seinem Roman »›Ich‹« als einer der sprachmächtigsten Autoren der deutschen Literatur – und blieb doch ihr geheimnisvollster Außenseiter.
Michael Opitz, 1953 in Berlin geboren, ist Literaturwissenschaftler und Publizist, Dozent am IES-Berlin, Mitautor der »Deutschen Literaturgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart« und Mitherausgeber des Metzler Lexikons »DDR-Literatur« (2009).
Moderation: Ralf Meyer
Eintritt: 8/5 Euro

Dienstag, 23.10., 18 Uhr
ITALIENISCHER HERBST
Ausstellungseröffnung: „Frauen und Mafia“
Rund um das Phänomen Mafi a hat sich ein vielgestaltiges weibliches Universum ausgebildet: „Patinnen“, Frauen von Ehre, Komplizinnen, Rächerinnen, Opfer, Heldinnen, die die Mauer des Schweigens durchbrochen haben. Aber auch Frauen, die an vorderster Front gegen die Mafia und für die Durchsetzung des Rechts kämpfen; Frauen, die in ihren Texten von den Verbrechen der Mafia erzählen oder sie fotografisch dokumentiert haben.
Eintritt: frei

Mittwoch, 24.10., 19 Uhr
Lesung mit Amir Hassan Cheheltan:
„Der standhafte Papagei. Erinnerungen an Teheran 1979“
Cheheltan war 22 und Student, als die ersten Flugblätter an den Häuserwänden auftauchten, die den Sturz des Schahs forderten. Seine Erinnerungen an damalige Nachbarn und Freunde, an Wut, Chaos und das tägliche Ringen um Normalität eröff nen ein Panorama der iranischen Gesellschaft in Zeiten von Protest, Gewalt und Unsicherheit
Amir Hassan Cheheltan, 1956 in Teheran geboren, ist einer der wichtigsten Gegenwartsautoren des Iran. Bis heute hat Cheheltan neun Romane, sechs Sammelbände mit Kurzgeschichten und ein Drehbuch vorgelegt. Zudem schreibt er regelmäßig Essays und Leitartikel für große deutsche und internationale Zeitungen wie die „Süddeutsche Zeitung“, die FAZ und den SPIEGEL. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Teheran.
Moderation: Alexander Suckel
Eintritt: 8/5 Euro

Das Literaturhaus

Donnerstag, 25.10., 19 Uhr
Die beste aller Welten.
Die neue Gesprächsreihe mit Milbradt und Hendel
Mit „Die beste aller Welten“ startet eine Reihe, die sich dem Aktuellen, dem Politischen, den Zumutungen und Schönheiten des Lebens in dieser, bekanntlich der besten aller Welten widmet. Der Soziologe Björn Milbradt und der Literaturwissenschaftler Steff en Hendel widmen sich ganz dem (Un-)Politischen: Donald Trump. Geht es um Trump oder um Trumpismus? Um die 5thAvenue oder um den Rust Belt? Um white anglo-saxon protestants mit Werten und Gewehren oder nur um deutsche Kolumnisten mit politischen Idealen?
Eintritt: 6/4 Euro

Freitag, 26.10., 20 Uhr
Vortrag von Prinz Asfa-Wossen Asserate:
„Die neue Völkerwanderung – wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“ Wie kann es gelingen, den Menschen in ihrer Heimat menschenwürdige Bedingungen zu schaff en? Was können wir tun, um dem Kontinent Eigenständigkeit und Zukunft zu sichern? Prinz Asfa-Wossen Asserate kennt die Missstände Afrikas genau. Als profunder Kenner der politischen und kulturellen Gegebenheiten berät er seit Jahrzehnten deutsche Unternehmen ebenso wie Parteien. In seinem Buch „Die neue Völkerwanderung –Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten“ schildert er nicht nur die aktuellen Szenarien und Hintergründe, er gibt uns auch konkrete Lösungen.
Präsentiert von der kulturzeit – event GmbH.
Eintritt: 15 Euro

Montag, 29.10., 19 Uhr
ITALIENISCHER HERBST
Filmabend: „100 Schritte“
Der Film schildert das Leben des italienischen Politikers und Anti-Mafia-Kämpfers Giuseppe „Peppino“ Impastato. Ein beklemmender Polit-Thriller, der mit inszenatorischer Schlichtheit das Bild eines enthusiastischen Menschen zeichnet, der sich durch seinen festen Glauben an die Gerechtigkeit um Kopf und Kragen redete. Im Anschluss Gespräch mit Umbeto Santino und Anna Puglisi, Gründer des ältesten italienischen Studienzentrums (CSD Impastato) zur Erforschung des Phänomen Mafia.
Eintritt: 6/4 Euro

Dienstag, 30. 10., 19 Uhr
Szenische Lesung: Roland Schimmelpfennig: „Das große Feuer“
Weidendes Vieh, ein Bach, eine kleine Holzbrücke. Zu beiden Seiten liegt ein Dorf. Jedes Dorf hat eine Kirche – aber eine Glocke schlägt ein bisschen später als die andere. Deshalb kommt es eines Tages zum Streit zwischen den Dörfern. Die Jahre vergehen. Während es der einen Seite immer besser geht, geht es der anderen immer schlechter. Aus dem Bach ist mittlerweile ein Strom geworden. Da bricht auf der einen Seite ein Feuer aus. Die andere Seite will helfen, aber es gibt schon lange keine Brücke mehr.
Mit: Lena Zipp und Florian Stauch
Szenische Einrichtung: Ronny Jakubaschk
Eintritt: 12/9 Euro

Mittwoch, 31.10., 19 Uhr
Ist der Balkan überall?
Ein Abend mit dem Halleschen Stadtschreiber Marko Dinić
Wie erinnert sich ein junger österreichischer Schriftsteller an seine Kindheit und Jugend in Belgrad (Serbien), gezeichnet vom jugoslawischen Zerfall, den NATO-Bombardements, zwischen Nationalismus, Nostalgie, aber auch jugendlicher Aufbruchsstimmung? Wie erlebt er den Neuanfang in Österreich und das Ankommen in der deutschen Sprache? Was heißt es überhaupt, deutschsprachiger Schriftsteller zu sein? Und was bzw. wo ist eigentlich „der Balkan“? 1988 in Wien geboren, verbrachte Marko Dinić seine Kindheit und Jugend in Belgrad. 2008 zog er nach Salzburg. Dort studierte er Germanistik und Jüdische Kulturgeschichte. Seitdem ist er als freier Schriftsteller tätig. 2016 wurde er für den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Zweigstelle Halle der Südosteuropagesellschaft und dem Seminar für Slavistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Moderation: Dr. Eva Kowollik (MLU Halle-Wittenberg, Seminar für Slavistik)
Eintritt: 6/4 Euro

aktuelle Infos und Tickets gibts hier:
literaturhaus-halle.de
tickets@literaturhaus-halle.de
Tel. (0345 ) 1325 2513, Literaturhaus Halle, Bernburger Straße 8, 06108 Halle

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben