Hebräische Lieder in den Franckeschen Stiftungen

29. September 2018 | Kultur | Keine Kommentare

Soloeinlagen auf der Gitarre von Peter Kuhz rundeten den hebräischen Liederabend ab.

Eine wundervolle (Zeit-)reise erlebten ca. 100 Zuhörer gestern Abend, 28. September, im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen mit Esther Lorenz und Peter Kuhz. Ermöglicht wurde das Konzert in Kooperation mit dem Mitteldeutschen Bibelwerk und dem Canstein Bibelzentrum. Neben den Liedern in hebräisch, Neu-Hebräisch und Ladino (Das Spanisch der sephardischen Juden) flocht die Sängerin Esther Lorenz Erklärungen, Übersetzungen der Lieder und kleine Geschichten in ihr Programm mit ein. Soloeinlagen auf der Gitarre vom Begleitmusiker Peter Kuhz rundeten den vielfältigen Liederabend ab.

Esther Lorenz

Es waren großartige Geschichten, die Esther Lorenz mit den Liedern und neben den Liedern zu erzählen wußte. Kaum jemand im Publikum konnte sicherlich die gesungenen Sprachen verstehen, aber durch Frau Lorenz wurden diese erlebbar. Und lehrreich war es ohnehin! Bislang habe ich nicht gewußt, dass der berühmte Chanson-Sänger Georges Moustaki sephardischer Jude war, das vom berühmten sefardischen Dichter  Solomon ibn Gabirol so viele Gedichte aus dem 11. Jahrhundert erhalten sind. Das Duo brachte von ibn Gabirol ein Lied in einer Neuvertonung zum Vortrag. Und das Esther und Abi Ofarim zuerst durch einen deutsch-israelischen Film (Brennender Sand) von 1960 bekannt wurden, war mir auch neu.  In diesem Film spielte auch die berühmte Daliah Lavi mit. Von ihr war an diesem Abend auch ein Lied zu hören. Erinnert wurde an die vertriebenen sephardischen Juden, denen Toledo einst ihr Jerusalem war. Ein Ladino-Wiegenlied bewegte mich besonders. Es war nicht nur ein wundervoller, sondern auch ein lehrreicher Abend. Überdies wurde man auch ein klein wenig schwermütig beim Zuhören, aber hebräische und sefardische Lieder wurden selten in einem Rosengarten geschrieben.

Paula Poppinga

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