Halles Bühnen-Gesellschaft spart: Kinderstadt und Thalia-Fasching vor dem Aus

13. Februar 2015 | Kultur | Ein Kommentar

Jetzt geht es auch den letzten beiden eigenständigen Überbleibseln des Thalia Theaters in Halle (Saale) an den Kragen.
2014-06-27 - eröffnung kinderstadt 016
Nachdem das Kinder- und Jugendtheater schon seine eigene Spielstätte verloren hat, soll nun noch weiter gespart werden. Grund sind die Kürzungen der Landeszuschüsse, mit denen die Theater, Oper und Orchester GmbH zu kämpfen hat. Geschäftsführer Rolf Stiska informierte den Kulturausschuss über die Situation. Immerhin 3 Millionen Euro gibt es vom Land in diesem Jahr weniger, auch in den nächsten Jahren muss die städtische Bühnen-Gesellschaft mit Kürzungen und Personalabbau leben.

Und so scheint der Griff nach dem Kinder- und Jugendtheater wohl der einfachste Weg. Vor fünf Jahren noch wurden große Proteste organisiert. „Thalia Theater soll leben“, stand auf einem Sarg, der vor dem Stadtrat aufgebaut wurde. Damals stand schon einmal die komplette Schließung zur Debatte. Die wurde noch einmal abgewendet, das Thalia musste „nur“ auf die Kulturinsel umziehen, das Programm wurde arg zusammengekürzt.

Doch die beliebte Kinderstand auf der Peißnitz fand weiterhin statt. Auch der traditionelle Thalia-Fasching im Puschkinhaus wurde Jahr für Jahr durchgeführt. Doch ab 2016 könnte es mit beiden preisgekrönten Projekten vorbei sein. 80.000 Euro könnten durch den Verzicht auf die Kinderstadt, die 2012 von der Bundesregierung als „Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet wurde und im vergangenen Jahr 11.700 Kinder anlockte, eingespart werden. Ein Schock für den Verein, der die Kinderstadt mit unterstützt und schon in den Vorbereitungen für die 8. Auflage im Jahr 2016 steckt. Beim Thalia Theater hat die TOOH ein Einsparpotential von 60.000 Euro ausgemacht.

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