Halle tanzt auf der Opernbühne

15. Februar 2020 | Kultur | 3 Kommentare

Nachdem im letzten Jahr ein humorvolles, nachdenkliches, verbindendes und gemeinschaftsstiftendes Fest auf der Opernbühne gefeiert wurde (Halle Spektrum berichtete), tanzt in diesem Jahr die Diva.

Das Stück „Diva-eine Stadt tanzt“ ist ein Projekt der Bürgerstiftung Halle in Kooperation mit Tänzer ohne Grenzen e.V.. Tänzer ohne Grenzen e.V. engagieren sich in den Bereichen Tanz, aber auch in den Darstellenden Künsten. Ein Anliegen des Vereins ist es, performative Künste zu nutzen und zu fördern.

Seit August 2019 üben wieder 100 Menschen mit und ohne professionelle Tanzerfahrung aus der Saalestadt mit den Choreographen Be und Mevlana van Vark ein Tanzstück ein. Auf der Bühne erlebt das Publikum Menschen aus unterschiedlichen Generationen und Stadtteilen. Die jüngste Tänzerin ist 14 und die Älteste 79 Jahre alt.

Mit der Stadt als gefilmter Kulisse und Tanzpartnerin werden Menschen, die völlig unterschiedlich sind, Teil eines bunten Kunstwerkes. Die bunt gekleideten Tänzer hauchen der Geiststraße, der Ludwig-Wucherer-Straße, dem Steintor, der Scheibe D in Neustadt, dem Stadthaus, der Martin-Luther-Universität, dem Franckeplatz, der Burg Giebichenstein und vielen anderen Orten, unter anderem auch Ruinen an der Saale, Leben ein.

Das Tanzstück lädt den Zuschauer ein, sich auf ungewöhnliche Weise mit seiner Stadt auseinanderzusetzen. In der Aufführung mischen sich gefilmte Szenen der Stadt mit den Tänzerinnen und Tänzern auf der Bühne.

Ist Halle eine Diva? Dies kann der Zuschauer selbst entscheiden, wenn die bunt gekleideten Tänzer ihn im Film und auf der Bühne wie in einer Collage über die Wohn- und Geschäftsstraße Kleinschmieden führen. Die Inszenierung bringt wie in einem Kaleidoskop die Stadt Halle und die unterschiedlichsten Menschen durch Farben, Musik und Bewegung fulminant zum Ausdruck. Die Tänzerinnen und Tänzer tanzen im Gusto und Tempo von Jugend und Alter durch ihre Stadt. Der Film lässt dabei Zeit, sich die Stadt genau anzusehen. So entstehen poetische Bilder und viele Details auf die Gesichter, Arme und Hände der Tänzerinnen und Tänzer. Hier werden Kontraste, die es in Halle zu sehen gibt beispielsweise zwischen der Altstadt und Halle-Neustadt deutlich.

Durch die bunten Kostüme der Kostümbildnerin Bärbel Jahn entsteht mit Farbe und Licht ein dichtes Bühnenbild. Diese Kostüme schaffen Kontraste als die Tänzerinnen und Tänzer auf den Balkonen der leeren Scheibe tanzen. Die Scheibe sieht auf einmal aus wie ein großer Setzkasten. Die Symmetrie der Scheibe und das bunte Gewimmel schaffen eine besondere Ästhetik.

Die Energie und Freude, die die Tänzerinnen und Tänzer seit August in das Tanzstück einbringen, wurden heute auf der ausverkauften Premiere im Opernhaus belohnt. Es gab stehenden Applaus. Für alle ein verdient großer Erfolg.

Zum Abschluss kam Ingrid Häussler, Vorsitzende der Bürgerstiftung und Ex-Oberbürgermeisterin, auf die Bühne. Sie dankte den Teilnehmern und dem ergriffenen Publikum. Sie wünschte sich, dass die Begeisterung für das Stück und die Identifikation mit der „Grauen Diva Halle“ wie ein Keim aufgehe und die ganze Stadt erfassen möge. Abermals frenetischer Beifall.

„Diva-eine Stadt tanzt“ wird in diesem Jahr vier Mal auf der Opernbühne zu sehen sein:

Premiere am 16. Februar um 17 Uhr und zweite Aufführung 20.00 Uhr

weitere Aufführungen am 17. Februar um 11.00 und 15.00 Uhr.

Der letzte Teil der Trilogie kommt 2021 auf die Bühne. Halle darf jetzt schon gespannt sein.

 

 

 

 

 

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