Halle läßt die Kugeln rollen

23. März 2019 | Kultur | Keine Kommentare

Auch Verlage und Aussteller aus Halle nutzen den großen Besucherandrang auf der Leipziger Buchmesse, um sich bekannter zu machen. Das ist eine gute Gelegenheit, um zu schauen, wie sich unsere Stadt dem Buchmessenpublikum gegenüber präsentiert.

H.-Rainer Otto Rausch Druckwerkstatt

In der Halle 3 im Bereich Buchkunst & Grafik ist zum Beispiel H.-Rainer Otto Rausch zu finden, der sehr gerne und sympathisch Einblicke in seine Arbeit der Lithografie gibt. Es können am Stand seine Werke bewundert werden. Auf Nachfrage breitet er auch eine Mappe mit vielen anderen Werken aus. Weitere Künstler und Buchkünstler aus Halle wie z.B. Petra Reichenbach und Claudia Richter kann man hier besuchen und ggf. ihre Werke kaufen. Was liegt näher, als im Anschluss einen Besuch am Stand der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zu machen. Nicht alles erschließt sich sofort, aber immer wieder eröffnen sich durch die Werke der Burg Giebichenstein der Blickwinkel und die Perspektive der eigenen Betrachtung dieser Welt.

Nun ist die Messe aber eine Buchmesse und keine Kunstmesse, deswegen sind jetzt die Verlage dran. Am Stand der Franckeschen Stiftungen in der Halle 5 werden das neue Jahresprogramm und aktuelle Neuerscheinungen vorgestellt. Am Rand der Halle ist hier ein ruhiger Moment des Bücherstöberns möglich, jedenfalls für kurze Zeit… Wir bleiben in Halle 5: Am Stand des Verlages Janos Stekovics kommt man ins Gespräch, wie schwierig das Büchermachen geworden ist. Noch steht man nicht vor dem Abgrund, erklärt Frau Stekovics, aber die Zeiten sind schwierig geworden. Viele Menschen zwischen 25 und 49 Jahren fassen keine Bücher mehr an. Zwei Neuerscheinungen aus dem Hause Stekovics fallen ins Auge: Da ist zum einen die Visualisierung der Reformation, ein Reformationsatlas; noch schöner ist das Werk von Thomas Hische „Lebensraum großer Strom“, denn hier machen die Aufnahmen von Vögeln im Lebensraum Biospärenreservat Mittelelbe wirklich sprachlos. Wer keine Bücher wie diese liebt, hat umsonst gelebt!

Kugelspiel auf der Leipziger Buchmesse beim Mitteldeutschen Verlag

Auch in Halle 5 stellt die Stadtmarketing Halle (Saale) mit dem Kunstmuseum Moritzburg und Partnern den neuen „Audio-Walk Feininger“ vor. Der Audio-Walk führt an zwölf Feininger-Orte in Halle. Gezeigt werden die Sichtachsen der elf Halle-Bilder des berühmten Malers Lyonel Feininger. Das ist Halles Beitrag zum Jubiläumsjahr „100 Jahre Bauhaus“.

Ein ganz wichtiger Verlag für Halle ist inzwischen der Hasen Verlag geworden. Auch dort gibt es zahlreiche Neuerscheinungen zu entdecken. Etwas in den Hintergrund treten die Bücher beim Mitteldeutschen Verlag. Denn dort sind die Ausstellungsflächen zu einer großen Kugelbahn gestaltet worden. Hier können nicht nur Kugeln gerollt, sondern auch genascht werden. Zwischendurch lohnt sich ein Blick in die zahlreichen Neuerscheinungen des Verlags, wie z.B. da „Das Leichenpuzzle“ von Anhalt von Bernd Kaufholz oder „Weimar 1919“ von Jörg Sobiella. Und nicht vergessen: Zwischendurch immer wieder eine Kugel rollen lassen!

ToK

 

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben