Grüne Parteispitze bei Feine Sahne Fischfilet-Konzert erwischt

7. November 2018 | Kultur | 15 Kommentare

Punk hat ja inzwischen historischen Stellenwert. Die Autorin dieser Zeilen hat sich bereits Ende der Siebziger Jahre eine Sicherheitnadel durch die Wange gerammt und war für Anarchie in UK. Da hat Rainer Robra wahrscheinlich noch Heintje gehört und wohnte bei Mama. Ausgedacht hat sich das ganze Schlamassel, das die CDU heute noch hinter dem Kachelofen hervorlockt, die Designerin Vivian Westwood. Musikstil vom Zeichentisch sozusagen! Macht ja nichts, merkt ja keiner. Die Löcher in der Wange sind inzwischen verheilt, aber Punk is not dead!

Nur alt geworden, deswegen waren es auch nicht die grünen Hüpfer, die gestern bei „Feine Sahne Fischfilet“ etwas auf die Ohren bekamen, sondern schon die etwas betagteren Semester und alten Polithasen. Die Grünen selbst vermelden dazu: Beim gestrigen Konzert der Politpunkband „Feine Sahne Fischfilet“ in Dessau feierte unter den rund 600 Teilnehmenden auch die gesamte grüne Parteispitze aus Sachsen-Anhalt: Ministerin Claudia-Dalbert, die beiden Landesvorsitzenden Britta-Heide Garben und Susan Sziborra-Seidlitz, die Fraktionsvorsitzende Cornelia Lüddemann, die Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke sowie Jürgen Trittin, ehemaliger grüner Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Das Konzert fand in der Alten Brauerei statt, nachdem es zuvor unter politischem Druck von AfD und CDU durch die Stiftung Bauhaus Dessau abgesagt worden war.

Foto: Grüne, Punk-Ministerin Claudia Dalbert und Punksvorsitzende Britta-Heide Garben

Der wohlerzogene Punker von heute entschuldigt sich beim Anrempeln!

Dazu erklärt Susan Sziborra-Seidlitz, Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt: 

„Ob man nun Punkrock mag oder nicht: Dieses Konzert ist längst zum Zeichen geworden für die Freiheit von Medien und Kultur. Wir alle haben gefeiert, dass es trotz aller Umstände doch noch in Dessau stattfinden konnte. Aus ganz Deutschland waren Fans und Interessierte angereist.“

„Es war ein total friedliches und buntes Konzert mit Statements gegen Hass und Gewalt seitens der Band. Beim Anrempeln entschuldigten sich die Leute und wer beim Pogen hinfiel, dem wurde die Hand gereicht. All das zeigt: Die CDU hat sich lächerlich gemacht mit ihrem Druck, um das Konzert am Standort Bauhaus Dessau abzusagen. Der Imageschaden für das Bauhaus und für Sachsen-Anhalt ist immens.“

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