Großer Bahnhof in den Franckeschen Stiftungen zum 60. Geburtstag Müller-Bahlkes

24. April 2019 | Kultur | Keine Kommentare

Zum 60. Geburtstag des Stiftungsdirektors Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke laden Kolleginnen und Kollegen aus dem Wissenschaftsbereich der Stiftungen zu einem besonderen Festkolloquium ein. Die Franckeschen Stiftungen prägen seit über 30 Jahren den beruflichen Lebensweg Müller-Bahlkes als Wissenschaftler, Archivar und schließlich seit 2003 als Direktor. Und er prägte und prägt die Stiftungen. Das Kolloquium wird deshalb aktuelle Forschungen zu den vielschichtigen Stiftungsthemen aufgreifen, neue Perspektiven auf die Geschichte des Waisenhauses öffnen und aktuelle Debatten beispielsweise zum kolonialen Erbe in Museen weiterdenken. In dem hochrangig besetzten Kolloquium kommen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Jubilars sowie Vertreterinnen und Vertreter der aktuellen Forschungen zur Stiftungs-, Bildungs- und Architekturgeschichte zusammen. Die Referentinnen und Referenten sind nach drei Kriterien ausgewählt worden.

Zum einen sind enge Wegbegleiter des Jubilars eingeladen: Prof. Dr. Hermann Wellenreuther war der Doktorvater Müller-Bahlkes. Gemeinsam mit Prof. Dr. Mark Häberlein, der ebenfalls als Referent teilnehmen wird, leiten die drei das Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Hallesche Pastoren, deutsche Siedler und lutherische Kirchengemeinden in Nordamerika“.

Ein zweiter Schwerpunkt des Kolloquiums soll auf den Themenbereichen liegen, die für die eigene Arbeit Müller-Bahlkes als auch für die der Franckeschen Stiftungen als Institution relevant sind. Prof. Dr. Juliane Jacobi, Professorin für historische Pädagogik, war in den 1990er Jahren eine wichtige wissenschaftliche Partnerin für die Forschungen zur Pädagogik an den Franckeschen Stiftungen. Gemeinsam entwickelten sie und Müller-Bahlke u. a. das grundlegende DFG-Projekt zu „Franckes Schulen“. Ihr Vortrag zur Bildungsgeschichte in Halle steht unter dem Titel „Blankgeputzte Spiegel und blinde Flecken“. Die Verbindung zum südindischen Tamil Nadu sind ein weiterer wichtiger Wissenschafts- und Managementschwerpunkt der Arbeit Müller-Bahlkes, nicht zuletzt durch die Entwicklung eines Museums für den interkulturellen Dialog in Tharangambadi. Referentin Dr. Heike Liebau ist im Kolloquium zu Gast. Sie hat seit zwei Jahrzehnten die Indienforschung der Franckeschen Stiftungen maßgeblich begleitet. Einen ganz anderen Schwerpunkt wiederum setzt Dr.-Ing. Dipl.-Holzwirt Thomas Eißing mit seinem Thema „Was ist noch zu tun? Forschungsfragen aus der Sicht der Bauforschung an die Franckeschen Stiftungen“.

Zum Dritten sollen auch aktuelle Debatten wie das museal aufbereitete Bauhausjubiläum und die Debatte um koloniales Erbe in Museen diskutiert werden. So werden auch Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, der Generalintendant des Humboldt-Forums, und Hellmut Seemann, Präsident der Klassikstiftung Weimar, am Kolloquium teilnehmen, Seemann mit einem Vortrag zum Thema „Moderner Historismus – oder: Darf man das Bauhaus musealisieren?“ und Dorgerloh zum Thema „Koloniales Erbe im Museum – Dilemma oder Chance?“. Beide haben mit Müller-Bahlke viele Jahre in der Konferenz Nationaler Kulturgüter (KNK) zusammengearbeitet.

Seit 2003 ist Thomas Müller-Bahlke der Direktor der Franckeschen Stiftungen. In seiner Amtszeit wurde der Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen maßgeblich vorangebracht. Die Sanierung des Francke-Wohnhauses, der Häuser am Franckeplatz 4 und 5 mit der Waisenhaus-Buchhandlung sowie der Neubau der Kulturstiftung des Bundes geben dem Franckeplatz seine heutige Gestalt. Auch die Sanierung des Kinderkrankenhauses, in dem nun das Seelsorgeseminar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland beheimatet ist, und der Gebäude des Landesgymnasiums Latina „August Hermann Francke“ verantwortete Müller-Bahlke in dieser Zeit. Mit drei aktuellen großen Bauvorhaben (die Sanierung der alten Druckerei, der großen und der kleinen Scheunen) soll der Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen 2021 nach 30 Jahren abgeschlossen werden. Insgesamt werden etwa 150 Mio Euro in den erfolgreichen Wiederaufbau seit 1990 geflossen sein.

Das vollständige Tagungsprogramm: https://www.francke-halle.de/zwischen-management-und-wissenschaft/veranstaltungen-v-553.html

 

FREITAG, 26. APRIL 2019 | 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, IM ANSCHLUSS EMPFANG | TAGUNGSETAGE IM HISTORISCHEN WAISENHAUS

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