Gewalt im Nationalsozialismus

2. April 2018 | Kultur | 2 Kommentare

Das Bündnis Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage lädt zu einem spannenden Vortrag am 4.4.18, um 19:00 Uhr in das Haus der Studierenden, Rudolf-Bahro-Straße in Merseburg ein. Seit der Befreiung der Konzentrationslager am Ende des Zweiten Weltkrieges beschäftigen sich unzählige Wissenschaftler mit einer Frage: Wie konnte es passieren, dass der Mensch so verroht, dass er zu einem solchen Morden fähig ist?

An dieser Frage scheiden sich mindestens genauso lange die Geister, weil mehrere Seiten versuchen eine passende Antwort zu formulieren, auch um den historischen Diskurs zu bestimmen oder ihn gar zu beenden. Denn die Auseinandersetzung mit dem dunklen historischen Erbe der Deutschen ist nicht leicht, auch weil die Existenz des Holocaust und die Auseinandersetzung mit diesem für viele Mitmenschen einen Angriff auf ihren Selbstwert darstellt. Ein gutes Beispiel wäre der Ausdruck „Mahnmal der Schande“, der ja auch eine eher persönliche Kränkung formuliert, weil Schande ein Ehrbegriff ist. Da wir es aber mit dem größten systematischen Morden der Geschichte zu tun haben, kann ein solcher Ehrbegriff nur purer Zynismus sein und zeigt auch, dass die extreme Rechte nichts verstanden hat bzw. es gar nicht will.

Das Bündnis Merseburg für Vielfalt und Zivilcourage hat den  Historiker Dr. Nils Franke eingeladen, der allen Interesssierten in seinem Vortrag „Gewalt im Nationalsozialismus“ erklärt, dass nicht eine sadistische Täterelite hinter dem Verbrechen des Holocaust steckte, sondern vor allem „Normale“ Menschen.

Dazu werden alle interessierten Mitmenschen herzlich am 4. April 2018 um 19 Uhr ins Haus der Studierenden eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Dr. Nils Franke ist Historiker und lehrt an der Universität Leipzig. Sein Schwerpunkt liegt auf der Geschichte des Nationalismus sowie des aktuellen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Er ist Mitglied des Fördervereins der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz.

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