Erbauliches aus der Geschichte des islamischen Gotteshauses
7. Juli 2017 | Kultur | 5 Kommentare„Kaffeetrinken in der Kaaba – Erbauliches aus der Geschichte des islamischen Gotteshauses“ heißt ein Vortrag, zu dem das Stadtmuseum Halle (Saale) für Sonntag, 9. Juli 2017, 14 Uhr, in die Große Märkerstraße 10 einlädt. Der Islamwissenschaftler Professor Patrick Franke von der Universität Bamberg stellt die Kaaba in den Mittelpunkt seines Vortrages, der im Begleitprogrammd der Sonderausstellung „Wallfahrt nach Mekka. Eine Reise ins Zentrum des Islam“ stattfindet. Die Kaaba ist das eigentliche „heilige Gotteshaus“ (Bait Allah al-haram) im Islam. Bis heute steht sie im Zentrum des islamischen Kultus, als Fixpunkt, zu dem die Muslime in aller Welt täglich ihr Gebet verrichten, und als Ziel der Wallfahrt, die jährlich von Millionen von Pilgern vollzogen wird. Was begründet die Heiligkeit dieses würfelförmigen Gebäudes, das regelmäßig mit einem schwarzen Brokatstofftuch neu eingekleidet wird?
Im Jahre 1576 verfasste der mekkanische Gelehrte Qutb ad-Din an-Nahrawali eine Chronik, in der er die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte der Kaaba zusammenfasste. Die Ursprünge dieses Gebäudes werden hier bis in die Zeit vor der Welterschaffung zurückgeführt. An-Nahrawalis Chronik ist unter anderem eine wichtige Quelle zur Alltagsgeschichte des islamischen Gotteshauses und für die damit verbundenen religiösen Vorstellungen. Der Vortrag stellt einige besonders interessante Passagen aus diesem Werk vor. Dabei werden vor allem die sich aus dem Aufeinanderprallen von Heiligem und Profanem ergebenden Spannungen in den Blick genommen. Dazu zählen beispielsweise Tabu-Brüche, Skandale, bauliche Eingriffe und die Kaaba in der internationalen Politik.
Die Sonderausstellung „Wallfahrt nach Mekka. Eine Reise ins Zentrum des Islam“ im Stadtmuseum präsentiert als zentrales Ausstellungsobjekt ein über 100 kg schwere schwarze Brokatstofftuch, mit welchem das Portal der Kaaba verhangen wird. Dieses Tuch wie auch die Kaaba selbst geben dem Gläubigen das Gefühl, dem Göttlichen näher zu sein. Eine historische Perspektive auf die Entstehung dieser wahrgenommenen Heiligkeit bietet der Vortrag von Professor Dr. Franke. Franke studierte Islamwissenschaft, Rechtswissenschaft, Semitistik, Arabistik und Vergleichende Religionswissenschaft in Bonn und Aleppo. Seit 2009 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Islamwissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte des islamischen Denkens in der Frühen Neuzeit und die Geschichte der islamischen Rechtstheorie. Außerdem erforscht er moderne schiitische Gruppierungen, ebenso wie sexualethische Konzepte des Islam und deren gegenwärtigen Wandel sowie die Geschichte Mekkas.
((halle.de/ps) )
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So verhalten sich pawlowsche Hunde eben. der eine springt an beim Stichwort Religion und der andere bei Kritik an der Religion.
Nö, aber bei aĺlem, was nur entfernt mit Religion zu tun hat, reagierst du wie ein pawlowscher Hund. Magst du Knoblauch?
Wenn ich etwas kritisiere, muss ich nicht zum Ausgleich alles Mögliche kritisieren. das machst du doch auch nicht.
Würdest du deine Kritik auch auf selbsterklärte nichtreligiöse Ideologien ausweiten? Beispielsweise NS-Diktatur, Stalinismus, DDR-Diktatur, würdest Du dich von letzter mit dem gleichen Grausen wie vor dem „Mittelalter“ abwenden?
Keine noch so vielen Vorträge machen Religionen sympathischer. Vor allem nicht die, in deren Namen gemordet wird.