Die Franckeschen Stiftungen finden historisches Fernrohr auf eBay

19. Oktober 2021 | Kultur, Vermischtes | Keine Kommentare

 

Eine kuriose Mitteilung haben die Franckeschen Stiftungen heute verlauten lassen: So ist es der Stiftung gelungen, ein historisches Fernrohr, dessen Herkunft eindeutig auf die Stiftungssammlungen zurückzuführen ist, über die Online-Verlaufsplattform eBay zu erwerben.

Das bemerkenswerte optische Gerät wurde laut Expertenmeinung vermutlich um 1800 in Deutschland hergestellt. Bis in die 1960er Jahre wurde es im Astronomieunterricht an der EOS in den Franckeschen Stiftungen, der heutigen Latina August Hermann Francke eingesetzt.

Erst durch ein Inserat bei eBay mit folgendem Begleitsatz: „Das Gerät stammt aus der Materialsammlung Physik der EOS in der Frankeschen Stiftung (Latina A. H. Franke) in Halle/Saale; abgekauft 1966“ wurde die Stiftung auf das Objekt aufmerksam. Es stellte sich im weiteren Verlauf heraus, dass der Verkäufer das Instrument vor über 50 Jahren als Schüler von seinem damaligen Physiklehrer im Zuge der Veräußerung von Sammlungsteilen der Schule erworben hatte.

Nun gaben die Franckeschen Stiftungen bekannt, sich sehr glücklich zu schätzen, die Rückführung des historischen Geräts an seinen Ursprungsort eingeleitet zu haben. Die weitere Erforschung der traditionsreichen Beschäftigung mit der Astronomie in den Franckeschen Stiftungen solle außerdem weiter vorangetrieben und das historische Instrument zu gegebener Zeit ausgestellt werden.

In den Schulen der Franckeschen Stiftungen wurde bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert Astronomieunterricht erteilt. Hierfür wurden Modelle genutzt, wie die große Armillarsphäre aus dem Jahr 1718, die heute noch in der Kunst- und Naturalienkammer von den Besucherinnen und Besuchern besichtigt werden kann. Zudem wurden teils sehr hochwertige Instrumente zur Himmelsbeobachtung angeschafft, die auf den Altanen des Waisenhauses und des Königlichen Pädagogiums zum Einsatz kamen. Diese Art des naturwissenschaftlichen Unterrichts mit kostbaren und für die Zeit hochmodernen Geräten trug zur Attraktivität der Schulen in den Franckeschen Stiftungen bei.

Das nun wiederentdeckte Fernrohr besteht aus Messing und verfügt über zwei Okulare. Es steht auf einem dreibeinigen Stativ und hat eine Länge von ca. 1,2 m und eine Höhe von ca. 72,5 cm. Die Öffnung des Objektivs beträgt 75mm, das Öffnungsverhältnis 1:15 und die Brennweite ca. 1125mm.

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