Die diesjährige Wanderung nach Questenberg / Südharz

1. September 2019 | Kultur | 2 Kommentare

Das letzte Wochenende hat es wieder bestätigt, was ich eigentlich schon seit Längerem weiss: In unserer Region gibt es so schöne Landschaften, kleine Dörfer mit alten Dorfkernen, Kirchen, frühere herrschaftliche Landsitze und wunderbare Einblicke in die Geschichte der Region, dass es jedes Mal eine Bereicherung und Stärkung für den Alltag ist, sich hierhin aufzumachen.

Einmal im Jahr muss Questenberg besucht werden! So machte sich unsere kleine Wandergruppe am festgelegten Sonntag dorthin auf. Um der Hitze des Tages etwas zu entkommen und um das obligatorische Mahl im Gasthaus „Zur Queste“ kurz vor Streckenende einnehmen zu können, führte uns der Weg dieses Mal von Wallhausen (Zugankunft aus Halle dort um 9.57 Uhr) über Drebsdorf nach Questenberg und von dort gestärkt über Wickerode nach Bennungen (Zugrückfahrt um 15.57 Uhr nach Halle).

Da wir, wie so häufig, etwas auf Nebenwegen wandern, kann eine durchgängige Wanderwegemarkierung nicht vorausgesetzt werden. Mit Gespür für die Landschaft, Mut zum „Verlaufen“ und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen, schlugen wir uns von Wallhausen (über die Straße „Unter dem Rasenweg“ >> „Judental“) vorbei an einer Wochenendhaussiedlung am Hang und durch einen herrlichen, Schatten spendenden Wald zum „Kaiser – Otto – Höhenweg“ durch. Diesen querend und schon nach wenigen Metern das Örtchen Drebsdof im Tal sehend, war der Abstieg durch Felder, gesäumt von Obstbäumen, gerade das Richtige an diesem warmen Tag.

Ein Stück auf dem Karstwanderweg

Die Drebsdorfer Dorfstraße in nordwestlicher Richtung verlassend, trafen wir bald auf den Karstwanderweg, der dann durch seine Markierung kein „Entkommen“ mehr zulässt.

Wegweiser vor Streuobstwiese

Durch Trockentäler und an für die Karstlandschaft typischen Schwinden (Dinsterbach- und Haselbachschwinde) vorbei gelangten wir nach Questenberg. Dieses reizvolle kleine Örtchen ist durch seine ruhige Lage inmitten steil aufragender Gipshänge, seine Fachwerkhäuser mit teilweise schönem Blumenschmuck und der „Queste“ eine kleine Oase.

Die Queste, über dem Dorf auf den Gipskarsthängen stehend, ist das Symbol eines tausende Jahre alten germanischen Sonnenwendkultes. Die Questenberger feiern jedes Jahr zu Pfingsten nach alter Tradition das Questenfest. Ein Weg (ca. 1 km) führt hinauf zur Queste, von wo aus man den herrlichen Blick auf Questenberg im Tal und die umliegenden Hügel schweifen lassen kann.

Zu unserem jährlichen Besuch in Questenberg gehört auch der Besuch des Gasthauses „Zur Queste“. Hier wird entsprechend keltische Küche serviert, wenn möglich mit heimischen Zutaten.

Mit vollem Magen geht es dann genüsslich die ca. 4 km im Tal der „Nasse“ über Wickerode zum Bahnhof nach Bennungen. So schnell stehe ich um ca. 17.00 Uhr wieder auf dem halleschen Hauptbahnhof, mit den Gedanken noch immer in der reizvollen südharzer Natur!

Wegwarte und Thüringer Strauchpappel

Wegwarte und Thüringer Strauchpappel

Susanne

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