Corona zum Trotz: Ein arbeitsreiches Jahr für öffentliche Bibliotheken geht zu Ende

29. Dezember 2021 | Kultur, Vermischtes | Ein Kommentar

 

Ein weiteres Jahr mit durch die Coronapandemie bedingten Einschränkungen geht zu Ende. Dennoch war das Jahr für die öffentlichen Bibliotheken des Jahres ein durchaus arbeitsreiches: Waren diese zu Jahresanfang noch geschlossen, konnten sie ab April wieder stufenweise, ab Juni komplett und zum Ende des Jahres nun wieder mit Zugangsbeschränkungen öffnen.

Trotz oder gerade wegen dieses Hin und Hers entwickelten zahlreiche Bibliotheken neue Ideen bzw. bauten diese aus, um Ausleihen weiter zu ermöglichen oder Angebote nutzbar zu gestalten. Hierzu gehörten Konzepte wie etwa das Ausleihen „am Fenster“, „Click & Collect“, eine kostenlose Nutzung der „Onleihe“ sowie die Durchführung virtueller Veranstaltungen. Dadurch haben die Bibliotheken sogar einen Aufschwung der Nutzungen verzeichnen.

Die Online-Angebote spiegelten sich auch in den neuentstandenen Veranstaltungsformaten wieder. Viele Bibliotheken verlegten ihre Vorlesestunden ins Internet. Buchlesungen besonders für jüngere Kinder wurden virtuell auf Internetkanälen zur Verfügung gestellt. Es wurden zahlreiche Podcasts von Bibliothekseinrichtungen produziert, wo in Medienbeiträgen rund um Bibliotheken und das Lesen berichtet wurde. Die Stadtbibliothek Naumburg erhielt sogar für ihre interaktive Rallye „Ralli Rabe Actionbound“ den 3. Preis in der Kategorie „Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien“ des Deutschen Lesepreises der Stiftung Lesen und der Commerzbank – Stiftung.

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben aber auch gezeigt: Bibliotheken sind nach wie vor unverzichtbare kulturelle Einrichtungen vor Ort. Sie wurden vielfach vermisst, als Orte der Information und Bildung für alle Altersgruppen, als Anker- und Begegnungsort.“, erklärte der Präsident des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye die wichtige Rolle der Bibliotheken für die Gesellschaft.

Ferner förderte das Land 2021 auch verschiedene Bibliotheks-Projekte. Eines von diesen ist der LesesommerXXL, der in 61 Bibliothekseinrichtungen angeboten wurde. Die Sommerferienaktion fand bereits zum 11. Mal statt. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 4.050 Kinder daran teil und haben über 12.600 Bücher gelesen. Der durch das Land gestiftete Hauptpreis ging in diesem Jahr an einen Jungen aus Oschersleben.

Von den 77.000 Euro Landesmittel für das Projekt „Zusammenarbeit von öffentlichen Bibliotheken und Schulen“ haben 39 Bibliotheken profitiert. Die Mittel werden für die Entwicklung und Umsetzung von regionalen Kooperationsvereinbarungen zwischen öffentlichen Bibliotheken und Schulen sowie für die Umsetzung neuer und bewährter Modelle zur Leseförderung eingesetzt. Pandemiebedingt konnten damit aber auch Anschaffungen, z.B. Tablets für Führungen und Veranstaltungen mit Schulklassen sowie programmierbare Lernroboter für den Themenschwerpunkt „MINT“, finanziert werden.

Themenschwerpunkt in diesem Jahr war die „Stärkung digitaler Medienkompetenz“. Mit altersgerechten Methoden sollen Kinder und Jugendliche in ihrer Bibliothek einen urteilssicheren Umgang mit den vielfältigen Informationen und Angeboten erlernen und die Möglichkeit erhalten, dies zu trainieren und auszuprobieren. Aus dem Bundesprogramm „Neustart Kultur“ standen für Bibliotheken Mittel im Projekt „Wissenswandel“ zur Verfügung. Diese sollen einen Beitrag dazu leisten, die Folgen der Corona-Pandemie für Bibliotheken und Archive zu mildern, insbesondere im Bereich der Digitalisierung. bBisher konnten 12 Bibliotheken ihre digitale Infrastruktur verbessern.

„Auch das Jahr 2021 war für unsere Bibliotheken wieder ein Jahr voller Aktivitäten und Herausforderungen. Sie haben sich diesen gestellt und die Möglichkeiten genutzt, ihre Angebote an die neuen Gegebenheiten anzupassen.“, resümierte Pleye abschließend.

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