Burg GiebichenStein verleiht Designpreise 2018

18. Oktober 2018 | Kultur | Keine Kommentare
Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt

Bereits zum siebten Mal wurden die GiebichenSteine als Trophäe an herausragende Projekte des Fachbereichs Design vergeben. In einer Ausstellung in den Räumen der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt kann man sich von der Kreativität der Studierenden überzeugen.
In der Kategorie „Beste Idee / Bestes Konzept“ wurde Mathis Hosemann (Industriedesign) mit einem GiebichenStein für die Arbeit BLIND FAITH ausgezeichnet. Hosemann entwickelte einen Algorithmus, der durch die Kombination von existierenden Glaubensrichtungen mit verschiedenen Maschinenkonzepten Religionen synthetisch generiert. Ein dazu passendes generiertes Gebet wird ausgeführt sowie Daten für eine dreidimensionale Götze als auch ein Ritual erstellt.

Projekt FAMILIE

In der Kategorie „Beste Kommunikation“ gewann Mila Albrecht (Editorial Design) mit IST FAMILIE NOCH DAS, WAS SIE NIE WAR?. In Form einer Installation und Publikation setzt sich die Preisträgerin fotografisch mit dem Thema „Familie“ auseinander. Strukturgebend ist in beiden Fällen der Grundriss einer konventionellen Wohnung. Der Grundriss spiegelt sinnbildlich wider, wie sehr die Gesellschaft durch das traditionelle Familienbild von „Vater, Mutter, Kind“ geprägt ist. Ein von Fragen und Fotografien begleiteter Rundgang durch die einzelnen Räume regt dazu an, über das tradierte Familienbild nachzudenken.
Der GiebichenStein der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ ging an Pauline Menendez (Editorial Design) für ihre Publikation EVERY THIRD WOMAN KEEPS FALLING DOWN THE STAIRS. In der Publikation thematisiert Menendez häusliche Gewalt, von den Betroffenen als Treppensturz verniedlicht, und möchte die Leserschaft zum kritischen Nachdenken anregen. Der versteckte Inhalt bietet einen aktuellen Überblick zum Thema häusliche Gewalt.

Projekt MOVE

Für die Arbeit MOVE YOUR BODY wurde Natthapong Samakkaew (Kommunikationsdesign) in der Kategorie „Interessantestes Experiment“ ebenfalls mit einem GiebichenStein ausgezeichnet. Hierfür zeichnete er unter anderem in einem Darkroom. Zunächst als Scherz formuliert wurde die Idee und schließlich das Experiment dazu geboren: Er setzte sich in Darkrooms und zeichnete Menschen, die dort auf der Suche nach Sex sind oder ihn gerade haben. Die Ergebnisse dann im Licht zu sehen, erwies sich jedes Mal als Überraschung. Menschen aus dem Darkroom wurde in Form von lebendigen und freien Zeichnungen sichtbar gemacht.
Zusätzlich wurden 3 Sonderpreise vergeben. Den von der Culturtraeger GmbH gestifteten „Grassi Nachwuchspreis“ erhielt dieses Jahr das Projekt GEGEN-STAND von Christian Andrés Parra Sànchez (Industrial Design). Die Arbeit wird angekauft und in die Sammlung des Grassi Museums Leipzig aufgenommen. Christian Andrés Parra Sánchez entwickelte vier Objekte, die sich mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auseinandersetzen. Er verdeutlicht mit den konzipierten Gegenständen die Absurdität und Irrationalität von einer Diskriminierung des „Fremden“. Wäre die Verwendung von Gegenständen, die mögliche unsinnige und absurde Lösungen für das Problem darstellen und anbieten würden, effizient und effektiv?
Das Stadtmuseum Halle verlieh seinen Sonderpreis an die Arbeit Sammlungen von Sungkyung Yoon (Textildesign), um sie für ein Jahr in ihrer ständigen Ausstellung zu zeigen. Das Projekt stellt das systematische Sammeln in den Mittelpunkt: Sungkyung Yoon recherchierte zunächst unterschiedliche Arten von Meteoriten in Museen, Bibliotheken und im Internet. Diese stellte sie anschließend mit verschiedensten Textiltechniken dar – es entstanden gestrickte, gestickte, geknotete, genähte und gewebte Objekte für die Sammlung.

Projekt Kreisel

Die Kunststiftung Sachsen-Anhalt verlieh einen mit 500 Euro dotierten Preis, mit dem die Arbeiten von Cleo Dölling, Caroline Donner, Mascha Katrych, Laura Klingele, Pauline Knoll, Nele Meier, Hannah Neuß, Fritz Rahne, Lilli Reindke und Susanne Schlenther (Spiel- und Lerndesign) ausgezeichnet wurden. Sie alle befassten sich mit dem Kreisel, eines der ältesten Spielgegenstände der Menschheit. Mit dem Projekt ROTIEREN, WIRBELN, KREISELN…entstanden Studien eines Spielklassikers in unterschiedlichsten Formen und Materialien.
Die Präsentation der Projekte ist noch bis zum 31. Oktober 2018 in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt in Halle, Neuwerk 11 kostenfrei zu sehen.

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