Ausstellung zum Grabgeleit der Halloren

19. Juli 2017 | Kultur | Keine Kommentare

Im Technischen Halloren- und Salinemuseum Halle ist zurzeit eine Sonderausstellung mit dem Thema „Würdevoll aus Tradition – Das Grabgeleit der Halloren“ zu sehen. Dabei geht es um die Symbolik und Ästhetik des Grabgeleits der Halloren. Zurückgehend auf das Mittelalter und verbrieft seit 1704 besitzt dieses Geleit bei den Salzwirkern einen besonders hohen Stellenwert. Noch heute wird es in Halle und im Saalekreis praktiziert und somit als Teil des brüderschaftlichen Lebens würdevoll in Ehren gehalten. In besonderen Fällen wird beim Grabgeleit der Halloren uraltes überliefertes Brauchtum praktiziert. Dann kommen als zentrale Elemente der Beisetzung Palmwedel und Zitrone zum Einsatz.

Schon in den Kulturen des Altertums wurden die Palme und ihre Wedel als Zeichen des Sieges und des Friedens verstanden. Die Palme galt zudem als der Baum des Lebens. Diese Symbolik wurde vom Christentum übernommen. So finden sich in der Bibel zahlreiche Textstellen, in denen der Baum des Lebens mit seinen Zweigen erwähnt wird. Auch die aus Asien stammende Zitrone hat eine lange symbolische Wirkungsgeschichte. Aufgrund ihrer heilenden und reinigenden Wirkung wurden ihr schützende Kräfte zugeschrieben. Zudem erhöhte ihre Seltenheit den Wert der Zitrone als etwas besonders Kostbares. Verstorbenen in Franken, in der Oberpfalz, in Westfalen und Württemberg sowie in Sachsen wurde sie ab dem 15. Jahrhundert als Grabbeigabe mitgegeben.

In der Sonderausstellung wird in vier Themenkomplexen Grabgeleit der Halloren inhaltlich beleuchtet und anhand historischer originaler Objekte erklärt. So werden unter anderem in der Schau neben symbolischen Insignien des Grabgeleites auch Silberbecher aus dem historischen Silberschatz der Halloren gezeigt, welche jeweils zum Dank für den Dienst des Grabgeleits der Halloren von den hinterbliebenen Angehörigen an die Brüderschaft gestiftet wurden. Die Sonderausstellung „Würdevoll aus Tradition – Das Grabgeleit der Halloren“ ist es noch bis zum 29. Oktober 2017 im Technischen Halloren- und Salinemuseum Halle (Saale), Mansfelder Straße, zu sehen.

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