An der Latina ist es echt krass!

20. Februar 2019 | Kultur | Keine Kommentare

Vom 18. Febr. bis 15. März haben Jugendliche (und Interessierte) die Gelegenheit, sich an einem interaktiven Präventionsparcours über das Thema „Jugendliche und sexuelle Gewalt“ unter dem Titel „Echt krass – Wo hört der Spaß auf?“ zu informieren.

Sexuelle Grenzverletzungen durch andere Jugendliche gehören leider zum Alltag der meisten Mädchen und Jungen. Beide Geschlechter sind davon betroffen. Das Austesten und Überschreiten von Grenzen gehört zum Heranwachsen von Jugendlichen. Auseinandersetzungen dienen zur Orientierung. Um aus diesen Konflikten zu lernen, müssen Jugendliche aber angemessene Reaktionen auf ihr Verhalten erfahren. Daher dürfen Grenzverletzungen nicht als sexuelle Neugier oder ungeschickte Annäherungsversuche verharmlost werden. Vorrangig muß dem Leid der Betroffenen Rechnung getragen werden. Die interaktive Ausstellung „Echt krass“ möchte bei Mädchen und Jungen primär ein Bewusstsein für ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung schaffen.

Die 5 Erlebnisstationen unter den Titeln „Sex sells“, „Trial & Error“, „Stop & Go“, „Love & Hate“ und „Law & Order“ vermitteln dies mit Hilfe von Filmen, Tondokumenten und Spielen sehr anschaulich, in Form der Innenräume sogar sehr sinnlich und erlebbar. Dabei wird allen Bedrohungen durch unsere moderne Medienwelt nachgegangen. Sexuelle Gewalt schließt heutzutage nicht nur Herabwürdigung des anderen, plumpes Begrabschen bis zur Vergewaltigung ein, sondern der Einsatz von Smartphones und Internet bieten sexuellen Tätern und sexuellen Gewalttätern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. All dies wird in der Ausstellung thematisiert und die Jugendlichen können Stellung beziehen. Dabei werden auch Fakten gebracht, wo und wann die Gefahr der sexuellen Gewalt am größten ist. Unklarheiten und Mythen z.B. über Vergewaltigung sollen ausgeräumt werden. Und ja, nicht nur Jungen und Männer werden zu Tätern, sondern es gibt auch Täterinnen in dem Bereich, die hemmungslos sexuelle Gewalt ausüben. Die Ausstellung soll Jugendliche darin stärken, sexuelle Grenzverletzungen wahrzunehmen und sich gegen Übergriffe zu wehren. Außerdem werden Wege aufgezeigt, wo und wie sie Hilfe und Unterstützung erhalten können, ggf. sogar Schutz.

Die Ausstellungsmacher kommen übrigens aus dem hohen Norden: Das Präventionsbüro „Petze“ ist zuständig für alle Schularten in Schleswig-Holstein im Auftrag des Ministeriums für Schule und Berufsbildung in Kooperation mit dem IQSH (Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein) in Trägerschaft des Frauennotrufs Kiel e.V.

Ein Blick in die Ausstellung:

Die Ausstellung kann innerhalb der Öffnungszeiten der Schulbibliothek besichtigt werden. Für eine Anmeldung ist die Schulbibliothek unter bibliothek (at) ottonenzeit.de erreichbar, auch für Nachfragen für Besichtigungstermine außerhalb der Öffnungszeiten.

Weitere Informationen hier …

 

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