Abschied vom Planetarium auf der Peißnitz: Abbruch hat begonnen

21. Januar 2018 | Kultur | 15 Kommentare

Über die Trümmer des jüngst noch denkmalgeschützten Raumflug-Planetariums auf der Peißnitz klettern an diesem kalten Wochenende Freizeitfotografen, um das Ende des für die DDR-Geschichte so wichtigen Baudenkmals zu dokumentieren. Am Freitag waren Bagger angerollt, und hinterließen eine Trümmerlandschaft, aus der noch die demolierte Kuppel des Planetariums und die kleine Teleskopkuppel anklagend herausragen.

Alle Proteste waren zwecklos. Die Stadt hatte sich durchgesetzt, auch gegen das Landesamt für Denkmalpflege, das das Gebäude , noch 2015 unter Schutz gestellt hatte. Die Eintragung in die Denkmalliste wurde jedoch  aber auf Weisung des Landesverwaltungsverwaltungsamtes  später aufgehoben.  Mit dem Planetarium geht nun auch das bedeutendste Werk des Bauingenieurs Herbert Müller („Schalenmüller“) zugrunde. Er hatte  das Gebäude gemeinsam mit dem Architekten Klaus Dietrich auf Basis der von ihm erfundene HP-Schalen entworfen.   1978 war es nach 2-jähriger Bauzeit eröffnet worden und galt als eines der berühmtesten Planetariumbauten der DDR.

Im Sommer 2013 wurde die Einrichtung vom Saalehochwasser der Flut beschädigt, in Substanz bleib es jedoch erhalten. Seine Architektur ist jedoch nicht der Flut zum Opfer gefallen, sondern der Fluthilfe. Den Abbruch hatte 2014 der Stadtrat beschlossen, weil angeblich nur so Fluthilfen für einen Neubau im Gasometer auf dem Holzplatz fließen könnten.

 

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