Zwei Menschen im Paulusviertel vor Synagoge erschossen. Polizei im Großeinsatz.

9. Oktober 2019 | Nachrichten | 10 Kommentare

18:28 Die Lage scheint sich zu entspannen. Wie die Polizei mitteilt, wird die Gefährdungslage für die Bevölkerung mittlerweile nicht mehr als akut eingestuft. Sie ist dennoch weiter mit starken Kräften vor Ort. Die Bürger und Bürgerinnen können wieder auf die Straße, die Warnungen sind aufgehoben. Auch der Zugverkehr am Hauptbahnhof wird wieder aufgenommen.
Stadt und Polizei danken den Bürgerinnen und Bürgern für das besonnene Agieren und Verständnis.

18:05 Nach LVZ-Informationen stammt der Täter, der bei dem Vorfall verletzt worden ist, aus der Nähe von Eisenach. Dort soll auch das Auto für die Fahrt nach Halle angemietet worden sein.
Derweil laufen die Ermittlungen länderübergreifend an – auch das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) in Sachsen ist involviert.

18:00 Inzwischen gibt es nähere Informationen zu den Todesopfern. Ein Polizeisprecher sagte dem „Spiegel“, ein Mann sei in einem Imbiss getötet worden. Das andere Opfer in der Nähe der etwa 600 Meter entfernten Synagoge sei eine Frau. Im Universitätsklinikum Halle werden Angaben eines Sprechers zwei Verletzte behandelt. Dabei handele es sich um einen Mann und eine Frau, beide hätten Schussverletzungen.

17:56 Bei dem Angriff in Halle legte ein Täter auch selbstgebastelte Sprengsätze vor der Synagoge ab. Der Täter habe zudem versucht, in die Synagoge einzudringen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

17:43 Auch international verbreitet sich die Nachricht des Anschlags in Halle. UN-Generalsekretär António Guterres bewerte das Geschehen als „eine weitere tragische Demonstration von Antisemitismus“. Den Familien der Opfer, der deutschen Regierung und den Menschen in Deutschland sprach Guterres sein „tiefstes Beileid“ aus. Den Verletzten wünschte er eine rasche Genesung.

17:40 Die Stadt Halle hat die Bevölkerung erneut eindringlich dazu aufgerufen, bis auf Weiteres Wohnungen und Gebäude nicht zu verlassen oder an sicheren Orten zu bleiben. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) erklärte laut Mitteilung: „Zum Schutz der Bevölkerung ist dies unbedingt erforderlich.“
Der öffentliche Nahverkehr wurde komplett eingestellt. In der Stadt staut sich der Auto- und Lastwagenverkehr.

17:30 Bischof Dr. Gerhard Feige, der sich auf einer Konferenz in Bosnien-Herzegowina aufhält, hat dieses Statement zu den Ereignissen in Halle übermittelt:

„Mit tiefer Sorge habe ich von den Schüssen in meiner Heimatstadt Halle (Saale) gehört. Meine Gedanken und Gebete sind bei der Familie und den Freunden der beiden ermordeten Menschen. Auch wenn die Sachlage derzeit noch nicht geklärt ist, so lassen die Aussagen der Polizei schlimmes befürchten. Wir Katholiken des Bistums Magdeburg sind bestürzt über den versuchten Angriff auf unsere jüdischen Nachbarn und trauern mit ihnen. Es ist eine menschliche Katastrophe, dass Juden in Deutschland nicht in Frieden leben und den Versöhnungstag Jom Kippur feiern können. Ich hoffe, dass diese abscheuliche Tat konsequent aufgeklärt wird. Ich rufe Sie alle auf, einem Moment inne zu halten und für ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu beten.“

17:15 Diesen Tag werden die beiden Männer mit dem VW-Bus aus Gollma so schnell nicht vergessen: Die beiden 50 und 78 Jahre alten Männer aus Halle und Osmünde wollten im Obsthof Pohristzsch eigentlich Äpfel kaufen. Wegen der vielen Sperrungen fuhren sie über Landsberg und gerieten ins Visier der Polizei. Die Beamten legten ihnen Handschellen an und drückten sie zu Boden, berichten die Männer. Der Irrtum klärte sich schnell auf. Den Bus hatten sie von einem Freund geborgt.

17:14 In der Synagoge in Halle können derweil die ersten Menschen das Gebäude verlassen. Sie werden aber weitgehend von der Polizei abgeschirmt. Die Menschen – viele von ihnen bereits älter – werden mit einem Bus weggebracht.

17:12 Einer der beiden Täter ist schwer verletzt und wird gerade operiert. Es handelt sich nach LVZ-Informationen um einen Deutschen. Der zweite befindet sich weiterhin auf der Flucht.

17:05 Die Polizei Halle bittet um mithilfe:

16:52 Eine Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, dass es „ausreichend Anhaltspunkte für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund“ des Anschlags in Halle (Saale) gibt. Die Gesamtumstände der Tat würden dafür sprechen, und das sei auch der Grund gewesen, weshalb ihre Behörde die Ermittlungen übernommen habe.

mdr Extra berichtete am Nachmittag:

16:23 Der Anschlag von Halle hat zum Teil erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr der Deutschen Bahn. Weil der Bahnhof in Halle wegen polizeilicher Ermittlungen gesperrt wurde, müssen Fahrgäste mit Umleitungen, Verspätungen und Ausfällen rechnen, teilte die Deutschen Bahn am Mittwoch in Leipzig mit. Fernzüge, die üblicherweise in Halle Station machen, werden über Leipzig umgeleitet. Das betreffe unter anderem die Strecken München-Berlin und Hamburg-München.

Einschränkungen gebe es auch im S-Bahn-Netz, so die Bahn. Die Züge von Leipzig aus fahren zum Beispiel nur noch bis Schkeuditz oder Flughafen Leipzig-Halle. Ersatz durch Busse könne wegen der kurzfristigen Sperrung nicht gewährleistet werden. Die Bahn empfiehlt den Reisenden, sich vor der Fahrt zu informieren. (dpa)

16:20 Die Polizei Halle dementiert Geiselname:

16:15 In Gollma bei Landsberg wurde Berichten zufolge ein Kleinbus von der Polizei umstellt. Es wird vermutet, dass es sich um ein Fluchtfahrzeug handeln könnte. In Landsberg sollen heute ebenfalls Schüsse gefallen sein.

16:10 Im Universitätsklinikum Halle werden nach den tödlichen Schüssen zwei Verletzte behandelt. „Ein Patient hat Schussverletzungen, er wird gerade operiert“, sagte Klinikumssprecher Jens Müller der Deutschen Presse-Agentur in Halle. Zur Identität der Verletzten konnte er zunächst keine Angaben machen, auch nicht dazu, ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Das Universitätsklinikum habe angesichts der unklaren Lage in der Stadt vorsorglich die Notaufnahme personell verstärkt. Drei Operationssäle stehen zudem zur Verfügung, wie der Sprecher sagte.

15:55 Die Polizei Sachsen dementiert Berichte der LVZ, wonach einer der mutmaßlichen Täter sich in oder bei Leipzig aufhalten soll soll. Dafür gebe es „nach wie vor keine Erkenntnisse“, twittert die Polizei.

15:50 Diese Bilder sollen einen der mutmaßlichen Täter zeigen:

15:45 Nach Berichten, dass mindestens einer der mutmaßlichen Täter in den Raum Leipzig geflüchtet sein soll, bereitet sich die sächsische Stadt Leipzig auf alle Eventualitäten vor. Alarmbereitschaft wurde ausgerufen, Horte schicken Kinder nach Hause und Krankenhäuser bereiten sich auf größere Einsätze vor, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet.

15:30 Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat nach den Schüssen in Halle seinen Besuch in Brüssel abgebrochen. Eigentlich wollte er sich mit Vertretern aus anderen europäischen Kohleregionen und EU-Vertretern treffen, um über den Strukturwandel zu sprechen. Auch Landesinnenminister Holger Stahlknecht (CDU) unterbricht wegen der Lage seinen Urlaub.

15:15 Ein Augenzeuge berichtete gegenüber RT Deutsch, dass die Täter einen VW Golf Plus mit Kennzeichen aus Euskirchen benutzt haben sollen. Auch auf dem Video und weiteren Bildern ist das Fahrzeug zu erkennen. Das Kennzeichen EU-AI … deutet daraufhin, dass es sich um einen Mietwagen von AVIS handelt, die Zulassungen von Juli bis August 2019 unter diesem Buchstabencode vorgenommen haben.

15:10 Auch die Polizei in Thüringen ist beteiligt:

15:00 Wie die Welt will aus Sicherheitskreisen erfahren haben will, haben nur die Sicherheitsvorkehrungen in der Synagoge ein Blutbad verhindert.
Laut der Welt erfolgte der Angriff auf den Dönerladen offenbar, nachdem die Täter nicht in die Synagoge eindringen konnten.

14:45 Gegenüber dem Spiegel sagte Max Privorotzki, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Halle, zwei Täter hätten versucht, in die Synagoge einzudringen. Dort seien derzeit 70-80 Menschen. Der Angriff fand am höchsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungstag bzw. Jom Kippur, statt.

14:35 Das bayerische Landeskriminalamt hatte heute in mehreren Bundesländern Razzien gegen Rechtsextreme durchführen lassen. So auch im westlich an Halle grenzenden Landkreis Mansfeld-Südharz. Ein Sprecher des LKA-Bayern sagt gegenüber der BILD-Zeitung: „Wir haben bisher noch keine Erkenntnisse, dass die Schüsse in Halle mit der Razzia in Zusammenhang stehen.“

12:50 Die Stadt meldet: Im Zusammenhang mit einer Amoklage hat Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand den Stab für Außergewöhnliche Ereignisse einberufen. Alle Rettungskräfte der Feuerwehr sind in Alarmbereitschaft versetzt. Die Stadt hat eine Meldung über die Kat-Warn-App herausgegeben mit dem Hinweis an die Bevölkerung, Gebäude und Wohnungen bis auf Weiteres nicht zu verlassen. Die Stadt hat ein Bürgertelefon unter der Nummer 115 geschaltet.

3:30 Meldung der Polizei:

Wir sind momentan mit starken Kräften im Stadtgebiet von unterwegs. Bürger mit allgemeinen Nachfragen können die 115 wählen. Bitte nutzen Sie nicht den Notruf, wenn es sich nicht um einen Notfall handelt!

Die Polizei verbreitet über Twitter, dass Menschen erschossen wurden, die Täter mit einem Fahrzeug flüchtig.

Nach Information der „Städtischen Zeitung“ soll ein Mann versucht haben, in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen.  Dann soll er nach Augenzeugenberichten eine Frau erschossen haben. Nach Angaben von Augenzeugen soll der Täter Kampfanzug treagen und war mit mehreren Waffen bewaffnet. Die Tat könnte- in zusammenhang mitz dem, tatort, der Synagoge, einen politischen Hintergrund haben. Heute (9. Oktober) ist Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag.

Die Polizei meldet insgesamt zwei Tote (13:00 h)

Über Katwarn verbreitet die Stadt Halle offenbar eine Warnung. Gültig ab 9.10.2019, 12:48.

Es geht um eine Schießerei unbekannten Ausmaßes im Stadtgebiet. Die Stadt bittet die Bevölkerung, Gebäude und Wohnungen nicht zu verlassen. Von Fenstern und Türen soll man fernbleiben.

Der Bahnhof ist gesperrt. Der Uniplatz wurde von der Polizei geräumt.

Rundfunk einschalten !

Aktuelle Informationen auf Twitter unter   (bzw. auf dem Kanal der Polizei)

Bitte keine Spekulationen verbreiten!

Die Polizei hat inzwischen eine zweite Gefahrenmeldung  für Landsberg (Saalekreis) herausgegeben..

13:45: Ein Täter ist bereits gefasst:

Unsere Kräfte haben eine Person festgenommen. Bleiben Sie trotzdem weiterhin wachsam. Wir sind mit starken Kräften in und um präsent und stabilisieren die Lage, bis alle Informationen gesichert vorliegen.

14:00h Die Polizei meldet Schießerei in Landsberg (Saalekreis)

15:00 Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Ein Sprecher sagtre, es gehe um „die innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland betreffende Gewaltdelikte“.

Der Linienverkehr der HAVAG wird komplett eingestellt.

 

 

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