Gruppierung besetzt ehemaliges Regierungspräsidium im Paulusviertel
22. März 2015 | Nachrichten | 16 KommentareDas ehemalige Regierungspräsidium im Paulusviertel in Halle (Saale) ist am Sonntag besetzt worden. Ein Transparent am Haus weist auf die Forderungen der „Gruppe gegen deutsche Normalität“ hin. Zu lesen ist „Welcome Refugees“.
Die enstehenden Wohnungen sollen laut Forderungen der Gruppe für Flüchtlinge genutzt werden. „Hier im Paulusviertel treffen sie auf ein weitaus angenehmeres Klima, als in der Silberhöhe oder Halle-Neustadt, wo der Alltagsrassismus der Einwohner ihnen das Leben zur Hölle macht und bereits jetzt gegen sie gehetzt wird“, heißt es in einer Erklärung. „Nachdem im letzten halben Jahr eine massive fremdenfeindliche Hetze gegen Romafamilien auf der Silberhöhe in mehreren Gewaltakten gegen Personen und Fahrzeuge mündete, empfinden wir es als Skandal, dass die Stadt Halle (Saale) ein neues Flüchtlingsheim ausgerechnet dort eröffnet hat.“
Den Verantwortlichen hätte nach Angaben der Gruppierung bewusst sein müssen, dass sie damit ein Angriffsziel für die örtlichen Rassisten schaffe und es nur eine Frage der Zeit war, bis die Flüchtlinge angegriffen werden. „Dies in Kauf zu nehmen, nur um vor dem weit verbreiteten Rassismus und der Aufklärungsresistenz der örtlichen Anwohner weiterhin die Augen verschließen zu können, weil man den Ruf einer weltoffenen Stadt nicht gefährden will, ist menschenverachtend.“
Derzeit ruhen die Arbeiten am Regierungspräsidum, weil die beiden Gesellschafter der Halleschen Gesellschaft für Wohnen und Stadtentwicklung (HWGS), die HWG und Papenburg, um die Auftragsvergabe streiten.
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Gibt es schon eine Onlinepetition für dieses Wohnprojekt?
@nachtschwärmer
Stimmt genau. Die Paulusgemeinde könnte in Zeiten des Mitgliederschwundes, ihr Gemeindehaus als muslimisches Kulturzentrum verpachten bzw. vermieten.
Ein Obdach für die Flüchtlinge wäre im Paulusviertel sehr zu begrüßen. Auch eine Förderung durch Bundes- und Landesmittel wäre sicherlich möglich. Halle könnte bundesweit als eine Modellstadt für urbanes Leben mit sozial benachteiligten Bürgern im bürgerlichen Umfeld stehen. Auch die Nähe zur Kirche könnte im Rahmen der Sozialarbeit sehr hilfreich werden, von der kulturellen Bereicherung der dortigen Kindergärten und Schulen könnte das ganze dortige Umfeld profitieren. Refugees welcomer to Paulusviertel.
Nein, nein, nein, eine Asylunterkunft an dieser Stelle, in diesem Gebäude ist schon völlig optimal. Gute, zentrale Lage und weltoffene, tolerante Nachbarn, besser geht es doch nicht. Man könnte das ehem. Regierunspräsidium doch für Asylanten wie eine Art Jugendherberge gestalten.
ein gymnasium oder der neue finanzamts-stammsitz… möglichkeiten gäbe es viele für diesen verwaltungsbau. aber nein, man muss unbedingt ein wohngebäude daraus machen, auch wenn dafür überhaupt keine geeigneten strukturen vorhanden sind und man das gebäude quasi vergewaltigen muss – und zur finanzierung dieses unsinnigen gewaltaktes benötigt man dann auch noch die völlig unpassenden neubauklötze.
wohnungen in diesem altehrwürdige gebäude sind unsinn, weder für flüchtlinge noch für „besserverdienende“
Mal eine ganz andere Frage: Wäre das Regierungspräsidium nicht ein geeigneter Standort für Halles neues Gymnasium gewesen? Auf den ersten Blick scheint es doch das richtige Format für eine Schule zu haben.
Im Norden werden die Gymnasialplätze gebraucht, ich vermute mal, zum nicht unbeträchtlichen Teil im Paulusviertel.
An sich ist zwar alles in Sack und Tüten mit der Bebauung aber wenn man sich eh gerade wieder streitet…
In der „Silberhölle“ sind es die Menschen mit brauner Gesinnung die was gegen Romafamilien haben und im Paulusviertel sind es die Anwohner mit den braunen Porsche Autos, die was dagegen haben. Wo ist der Unterschied? 🙁
Ich finde die Idee klasse…
Wäre interessant zu sehen wie das gutbürgerliche Klientel auf die neuen Nachbarn und deren Gewohnheiten reagiert.
Jammer jammer….
hätte man das neue Asylbewerberheim woanders hingesetzt, würden sich die gleichen Idioten beschweren, dass man vor den „braunen Banden“ kapituliert hätte….
und seit wann ist der Robinienweg in der Silberhöhe? ich würde das als Stadtteil Rosengarten bezeichnen…
Na das wäre doch mal eine sinnvolle Nutzung des ehemaligen Regierungspräsidiums, das Umfeld ist auch akzeptabel, mir gefällt die Idee.
Wie muss ich mir diese Besetzung vorstellen? Steht das Gebäude offen…kann da jeder rein? Wurde etwas beschädigt, um in das Gebäude zu gelangen? Sind die Personen noch im Gebäude oder sind sie nur in das Gebäude, um das Banner aus dem Fenster zu hängen?
Da kann man nur drüber lachen und den Kopf schütteln. Wenn ich kein Auftrag im Leben hätte würde ich wahrscheinlich auch Häuser besetzen. Auf die Reaktionen bin ich ja auch mal gespannt wenn man im „toleranten“ Paulusviertel Flüchtlinge ansiedelt….
Immer schön auf andere schimpfen aber die Leute selbst nich im Viertel haben wollen, so wirds kommen.
Ähm, ist Betteln jetzt schon Straftatbestand beim Binäronkel? Und Roma sind weder Asylbewerber noch Flüchtlinge, aber einfach eben Menschen, auf denen man so rumhacken kann, fast wie früher…
Irgendwelche diffusen Proteste sollen jedenfalls für die Verwaltung kein Anlaß sein, irgendwo etwas nicht aufzubauen oder zu eröffnen. „Wünsch dir was“ war gestern, heut ist „So ist es!“ angesagt…
Oh ja, bitte die Zigeuner, die in den Fußgängerzonen betteln gehen, im Paulusviertel einquartieren. Dann werden wir sehen, wie „tolerant und weltoffen“ das vermeintliche Bildungsbürgertum doch ist. Ich sehe schon die nächste Bürgerinitiative entstehen.
Darf man das? Einfach in ein fremdes Haus eindringen und das besetzen? Ist das nicht Hausfriedensbruch?
O.K. und jetzt Transparente fallen lassen, Werkzeug in die Hand nehmen und Regierunspräsidium ausbauen.