Grüne: Keine Fusion der Grundschulen in der südwestlichen Neustadt!
1. Februar 2017 | Nachrichten | 5 KommentareDie Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird den Vorschlag der Stadtverwaltung für eine Sanierung des Schulstandortes Harzgeroder Straße 63/65 in Halle-Neustadt als neuen Berufsschulstandort nicht unterstützen, auch wenn ein neuer endgültiger Standort für die berufsbildende Schule „Dreyhaupt“ damit immer noch nicht gefunden ist. Grund dafür sind die nicht vertretbaren Auswirkungen eines solchen Beschlusses auf die Grundschullandschaft in Halle-Neustadt.
Die bildungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Stadtratsfraktion Melanie Ranft erklärt dazu: „Der Stadtrat hat die Aufgabe, im Rahmen der Entscheidungen zur Schulentwicklungsplanung alle Schulformen in den Blick zu nehmen. Zwar wurde tatsächlich im Dezember 2014 der Idee einer Fusion der beiden Grundschulen „Wolfgang Borchert“ und Grundschule am Zollrain mit dem Ziel einer gemeinsamen Schule am Standort Wolfgang-Borchert-Straße 42 zugestimmt. Allerdings erfolgte die Beschlussfassung unter dem Vorbehalt, dass der neue Grundschulstandort saniert wird und der Stadtrat dazu einen Umsetzungsbeschluss fasst. Eine Sanierung ist bisher nicht erfolgt und inzwischen sind viel höhere Schüler*innenzahlen an beiden Schulen zu verzeichnen. Die Schulleitungen planen für das Schuljahr 2017/18 aktuell mit Schüler*innenzahlen von 180 (Grundschule am Zollrain) und 260 (Grundschule „Wolfgang Borchert“). Auch in den kommenden Schuljahren werden hohe Schüler*innenzahlen angenommen. Ein Zusammengehen zum jetzigen Zeitpunkt würde damit eine sehr große Grundschule an einem unsanierten Schulstandort mit weit über 400 Kindern bedeuten, was von den Schulen Vorort selbst abgelehnt wird. Aspekte, wie die hohen Schüler*innenzahlen, ein hoher sonderpädagogischer Förderbedarf, viele Schüler*innen mit gewährtem Nachteilsausgleich und mehr, sprechen gegen eine Fusion. Eine Lösung ist keine gute Lösung, wenn man ein Problem durch neue Probleme ersetzt.“
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Gibt ja nun schon wieder eine neue Dringlichskeitsvorlage, beide Schulen getrennt an einem saniertem Standort.
Frau Ranft als Lehrerin in Neustadt? Auf ihrer Homepage kann man sich Informationen zur Vita einholen.
Die Verwaltung geht von niedrigeren Zahlen einer fusionierten Schule aus, ca 400 mit ca 80 – 90 Kinder mit Migrationshintergrund und erhöhtem Förderbedarf Sprache.
Ich sehe die Harzgeröder Str. nicht als Endstandort für eine Berufsschule aber machbar wäre es. Der Nachteil, der Standort stände für andere Nutzungen nicht mehr bereit.
Im übrigen gibt es durchaus schon jetzt Grundschulstandorte in der Größe mit ähnlichen problematischen Bedingungen, z.B. Johannesschule.
Der Grasnelkenweg ist zwar etwas weit weg, jedoch für eine Berufsschule immer noch geeignet nach einer Sanierung. Für auswärtige Schüler könnten Wohnungen als Wohngemeinschaften vor Ort gesucht werden. Berufsschulen in Landkreisen sind oft noch deutlich schlechter zu erreichen. Für Berufsschüler ist es eine überschaubare Zeit. Für den Stadtteil Heide Nord wäre dies eine Aufwertung, es kommt etwas Neues. Die ev. Grundschule will dort nicht bleiben und zieht absehbar aus.
Der Ursprung der ganzen Diskussion ist der Spontanvorschlag von Herrn Kogge zu NSG am Hallmarkt. Jetzt braucht man wahrscheinlich so viel Eigenmittel um alles wieder in die Bahnen zu leiten, dass man auch einen Neubau hätte finanzieren können für das NSG, mit Schulhof und ohne Sporthalle über einen vielbefahrenen Verkehrsknoten.
was ist daran so schwer zu verstehen?
1) Die geforderte Sanierung des Grundschulgebäudes fand bislang nicht statt. Da der Beschluss (zusammenlegung an einem Standort) unter dem Vorbehalt der Sanierung gefasst worden ist, ist dieser Beschluss hinfällig und sollte auch offiziell augehoben werden.
2) dem damaligen Beschluss lagen unrealistische (weil zu geringe) Schülerzahlen zu grunde. Diesem ist Rechnung zu tragen.
3) Der besonderen Förderbedarf von Schülern in dieser Gegend soll bei einer Neubeschlussfassung berücksichtigt werden. ´
Da Frau Ranft als Lehrerin in Halle-Neustadt arbeitet, hat sie durchaus Einblick in die dortigen Verhältnisse. Sie gibt so die fachliche Problematik des früheren Beschlusses korrekt wieder und argumentiert entsprechend mit den pädagigischen Erfordernissen.
Die Tatsache, dass die Stadtverwaltung die geforderte Grundschulsanierung bislang nicht umgesetzt hat, ist dem Verwaltungsleiter, also OB Wiegand anzurechnen. Deswegen sind die Grünen und speziell Frau Ranft der falsche Adressat für die Auflösung des durch das Versagen der Stadtverwaltung entstandenen Dilemmas.
Das die Schülerzahlen falsch eingeschätzt worden, kann man glaube ich keinem der Beteiligten vorwerfen.
@fractus, da steht das die Schulleitungen von höheren Schülerzahlen ausgehen. Ich sehe nur das die Grünen der Vorlage nicht zustimmen werden und weiterhin somit keinen Lösungsvorschlag zum Thema Berufsschule haben. Immer dagegen sein macht nur dann Spass wenn man auch mal Lösungsvorschläge für das wogegen man ist vorlegt. Sonst hat man schnell den Ruf einer Dagegen Partei.
Steht doch drinnen:
Neuplanung entsprechend der mittlerweile höheren Schülerzahlen bei Berücksichtigung des pädagogischen Förderbedarfs. Und die Grundschulsanierung sollte diese Neuplanung berücksichtigen. Ansonsten hätten wir Fantasieplanungen an der Realität vorbei,
Gibts auch nen Lösungsvorschlag oder einfach nur dagegen.