Die Betreiber der Bierkanzlei setzen Zeichen für „autoarme Altstadt“..
2. Juni 2021 | Glosse | 27 Kommentare.. und setzen diese vor ihrem Laden bereits um. Wie im städtischen Konzept vorgesehen, wurden zwei öffentliche Parkplätze in eine Außengastronomie umgewandelt. Es ist sehr zu begrüßen, dass aus entschiedenen Bekämpfern und Mitinitiatoren für das Bürgerbegehren gegen das städtische Konzept nun glühende Verfechter einer „autoarmen Altstadt“ geworden sind – zumindest, wenn es dem eigenen Laden dient. Herzlichen Glückwunsch.
Wir freuen uns auf weitere Nachahmer, die den städtischen Raum für mehr Aufenthaltsqualität – Gastronomie, Grüngestaltung, Spiel- und Aufenthaltsraum… – zurückerobern.
(Christian Feigl)
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Ein Lokal handelt (sich eine Beseitigungsverfügung ein)
Es gibt nicht nur Behörden in der Stadt:
https://statistik.sachsen-anhalt.de/themen/gesamtrechnungen/tabelle-gesamtrechnungen/#c206619
Finanzamt, Landesamt für Umwelt, Landesamt für Geodäsie, Rentenversicherung, …. alles raus aus Halle und im ländlichen Raum verteilen. Keiner fährt in diese Stadt, wenn er nicht unbedingt muss.
“Gibt es da außer dem öffentlichen Dienst ordentliche Arbeitsplätze?”
Ja, @Farbspektrum. Da arbeiten beispielsweise die, die dir eines Tages den Hintern abwischen müssen.
Wer im SK wohnt, soll doch dies entspannt machen, aber nicht erwarten, dass sein liebstes Kind bis in die Eisdiele rein fahren darf. Drive in findet er in Bruckdorf und bei anderen Anbietern.
Innerhalb des Zentrum könnte es ohne die SK Karren wohnlicher werden. Wir brauche die SK-ler und alle ohne HAL nicht im Zentrum.
Anwohner des Gebietes sollte der unbeschwerliche Zugang und auch das nähere Parken weiterhin möglich sein. Auch den Großeinkauf durch Parken auf „Entladeflächen für Anwohner“ muss möglich sein.
Der Saalkreiser soll sein Karre am Stadtrand abstellen.
“ fahren dann jeden Tag zur Arbeit …nach Halle“
Wieso? Gibt es da außer dem öffentlichen Dienst ordentliche Arbeitsplätze?
„Das ist sicher auch ein Grund, warum so viele ins Eigenheim in den Saalekreis wollen. Stressfreies Parken.“
Und diese Stadtrandkasper fahren dann jeden Tag zur Arbeit, zur Schule, zum Sport, zum Theater, zum Kino, zum Arzt usw. nach Halle und erwarten da staufreies Durchkommen und stressfreies Parken, wofür selbstverständlich die Stadt und letztlich die Bürger der Stadt aufzukommen haben.
„wo er kostenfrei diesen zur Verfügung hat“
Das ist sicher auch ein Grund, warum so viele ins Eigenheim in den Saalekreis wollen. Stressfreies Parken.
Öffentlicher Raum ist nicht der Raum von Autofahrern und Parkern, sondern aller Teilnehmer. Es spielt im Grunde keine Rolle, wo man wohnt. Je enger dieser Raum wird, desto weniger Platz kann der „Einzelne“ beanspruchen. Weshalb bestimmten Bewohnern mehr Platz eingeräumt werden soll, erschließt sich mir nicht. Wenn jemand zwingend für sich mehr Platz benötigt, muss er sich zusätzlichen Raum beschaffen oder sich einen Ort suchen, wo er kostenfrei diesen zur Verfügung hat. Alles zusammen geht eben nicht in einem Stadtzentrum. Die Argumentation, ich wohne dort und deshalb habe ich die gleichen Ansprüche wie Bewohner am Stadtrand zieht nicht. Der Stadtrandbewohner hat keinen Stress mit Parken, aber muss zusehen, wie er in ein Zentrum kommt.
Freiflächen als Schotterplätze zu vermieten, kann man machen, muss aber von einer Verwaltung nicht als Parkraum akzeptiert werden. dazu im gegensatz von Parkhäusern, die wurden beantragt und genehmigt. Eine Einschränkung i der Zugänglichkeit dort, wäre ein „Vertrauensbruch“.
Und jetzt müssen diese „volkseigenen“ Grundstücke noch gleichmäßig verteilt zwischen den Mietshäusern liegen, denn die Autofahrer sind ja alle alt und fußlahm und können nur wenige Meter von ihrer Wohnung entfernt parken.
Meinst du solche „volkseigenen“ Grundstücke, wie sie der selbstherrliche OB am Stadtrat vorbei verkauft hat?
Lies doch erst bevor du schreibst. Ich schrieb von „volkseigenen“ Grundstücken.
Drollig, „farbspektrum“, wie du dich weiterhin ums Problem herumdrückst. Du kannst privaten Grundstücksbesitzern nicht vorschreiben, dass sie bis ans Lebensende ihr Grundstück nur als Schotterparkplatz vermieten dürfen, damit die Mieter, die auf dem Nebengrundstück monatlich 500+ Euro an den Hausvermieter abdrücken, mal eben noch 50 Euro für den Schotterabstellplatz rausrücken.
Du lenkst vom Problem ab. Wie finden es denn die Bewohner der ersten Häuserzeile? In einer Stadt hat niemand das Recht zu verhindern, dass vor ihm gebaut geschweige denn abgerissen wird. Natürlich lenkst du ab, es ging um das Problem, dass gegen „Schotterparkplätze“ ein Shitsturm entfacht wird. Es wird doch wohl auch einige „volkseigene“ Grundstücke geben.
„farbspektrum“, doch, du lenkst ab. Und dein Ablenkungsversuch ist geradezu drollig, denn die Volkmannstraße zeigt nicht die Lösung, sondern das Problem. Dort wollte niemand in Häuser investieren, die direkt an einer vierspurigen Straße stehen. Es wäre in diesem Zusammenhang mal interessant, wie das die Bewohner der ehemals zweiten Häuserreihe heute finden.
Im übrigen verkennst du die Entwicklungen in der Stadt. Hier werden seit Jahren Lücken bebaut und Ruinen saniert. Die Schotterparkplätze halten sich nur an Hauptverkehrsstraßen und deren Kreuzungen hartnäckig.
Ich lenke nicht ab, es ging um Bedürfnisse der Steuernerabeiter und die immer weitere Abschaffung von Parkplätzen Ich bin dafür, Abrisslücken als Parkplätze zu benutzen. So wie zum Beispiel an der Volkmannstraße. Aber da schreien die Autohasser: Verschandelung. Sie können sich nicht vorstellen, dass eine Stadt nach 1000 Jahren auch mal anders aussehen kann.
„farbspektrum“, du lenkst ab. Die Rechenaufgabe war: Typisches MFH in der Innenstadt, 10 Mietparteien, 20m Straßenkante zum Parken. Kleine Hilfestellung: Wird selbst hochkant schwierig.
Da du ein typischer Vertreter Fast-Innenstadt-Bewohner und Innenstadt-Arbeitender bist, hast du keine Vorstellungen welche Bedürfnisse ein Steuernerarbeiter hat. Und damit meine ich nicht die Halbtagsverkäuferin, sondern die, die für den Wohlstand in Deutschland sorgen.
“ nach 8 Stunden Arbeit möglichst nahe an der Wohnung parken können, den Einkauf vom Auto nicht so weit schleppen müssen,“
Das ist eine feine Vorstellung, zur Umsetzung kannst Du dir ja mal Gedanken machen. Typischer Altbau, z.B. in der Otto-Möhwaldstraße, Fassade 20 m breit, 4 Etagen hoch, 10 Haushalte als Mieter. Und alle wollen, so wie Du, das Auto vor der Tür parken.
Ich frage mich nur, wer denn das dringende Bedürfnis hat, in der Altstadt zu flanieren, die ja jetzt schon autoarm ist. Ich hatte inklusive Wegezeit einen Arbeitstag von 10 Stunden. Es kann sich da nur um Leute handeln, die in der Innenstadt wohnen und arbeiten, ausgeruht und voller Tatendrang aktiv ihren Feierabend genießen wollen.
Als Innenstadtradfahrer der gemütlichen Version kann man die Bedenken zum Radverkehr teilen.
Allerdings steht es nicht im Zusammenhang mit dem Autoverkehr. Eine Regelung zum Radverkehr, optisch oder wie auch immer, sollte es geben. Fußgänger als Pilonen der Radler zu betrachten, ist keine Lösung.
Je weniger Autos, um so rücksichtsloser werden die Radler fahren.
Die Befürchtungen von @McPoldy teile ich.
Mich schrecken bei dem Konzept die Radfahrer in den Fussgängerzonen ab. Dadurch wird keine Atraktivitässteigerung für die Fussgänger erreicht, diese müssen dann jederzeit damit rechnen dass sie vor einem Radfahrer zur Seite springen müssen weil der rücksichtslos durch die Fussgängerzone brettert und glaubt Vorfahrt zu haben. Fussgängerzonen sind in erster Linie für Fussgänger gemacht, der Radverkehr hat da hinter den Ansprüchen der Fussgänger zurück zu stehen. Eine Freigabe aller Fussgängerzonen für den Radverkehr führt da nur zu neuen Konflikten bei denen dann der Fussgänger den kürzeren zieht.
Aufenthaltsqualität ist eine individuelle Wahrnehmung jedes Einzelnen, keine neutrale Zustandbeschreibung. Für den Anwohner der Altstadt mit Auto könnten wesentliche Kriterien für Aufenthaltsqualität sein: nach 8 Stunden Arbeit möglichst nahe an der Wohnung parken können, den Einkauf vom Auto nicht so weit schleppen müssen, keine am Fenster vorbei rumpelnde Strassenbahn nach 22:00 Uhr, keine Touristen, die die Plätze im Strassencafe besetzen, …
Dass die Grünen immer genau wissen, was alle anderen wollen und fühlen sollen.
Jeder macht was er will, keiner was er soll, aber alle machen mit.
finde ich konsequent: global denken – lokal handeln.