Junge Union fordert christlichen Bundespräsidenten

17. Oktober 2016 | Gedanken zum Wochenstart, Kurznachrichten | 2 Kommentare

scheuer-christKommentar: Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union am Wochenende in Paderborn ist an diesem christlichen Ort auch die Forderung laut geworden, dass nur ein Christ Bundespräsident eines christlichen Landes werden kann. Angeregt wurde diese Aussage von einer Rede vom Gast Andreas Scheuer (CSU). Klingt ja erst einmal ganz super! Kam auch dementsprechend gut an und wurde prompt via Twitter ins Netz geblasen. Aber was fordert denn diese plaktative Aussage? Es würden dann  z.B. ca. über 80 % der Einwohner von Halle nicht Bundspräsidentin oder -präsident werden können, weil sie offenkundig oder auf dem Papier keine Christen sind. Und mehr: Darf dann ein jüdischer Mitbürger nicht Bundespräsident werden? Hups! Ja, genau das wird gefordert. Selbst wenn seine Väter und die Väter seiner Väter schon in Deutschland gelebt haben und deutsch sprechen konnten. Die Junge Union und ihr Vorsager Andreas Scheuer würden z.B. meiner jüdischen Lieblingsmuseumsfrau verwehren wollen, in dem Land ihrer Geburt Bundespräsidentin zu werden.

Ist diese Aussage oben nur naiv oder haben die Jungunionisten einfach nicht nachgedacht, weil sie gar nicht durchdacht haben, dass sie noch mehr Leute treffen würden, statt dem mutmaßlichen Bundespräsidentkandidaten Navid Kermani? Getroffen wurden auch andere. Das wurde in Kauf genommen. Es wird keine Rücksicht mehr genommen, warum auch? Dies Land heißt Deutschland.

Paula Poppinga

P.S.: Der Bundespräsident muss ein Deutscher oder eine Deutsche sein, das Wahlrecht zum Bundestag besitzen und das 40. Lebensjahr vollendet haben. Die Amtszeit dauert fünf Jahre. Eine anschließende Wiederwahl ist nur einmal zulässig (Artikel 54 GG). Quelle: http://www.bundespraesident.de

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