Eremiten bedroht: Ausweisungsverfahren für Naturschutzgebiete jetzt online abrufbar.

4. Februar 2016 | Nachrichten | 4 Kommentare
Quelle: Wikipedia

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Eremiten sind nicht nur Menschen, die sich bewußt für ein Leben in Einsamkeit entschieden haben. Auch ein seltener Käfer aus der Unterfamilie der Rosenkäfer heißt so. Er ist in seinem Lebensraum stark bedroht, und nach der EU-Naturschutzrichtlinie als besonders schützenswerte Art eingestuft. Auch in Sachsen-Anhalt ist er stark gefährdet. Diese und weitaus mehr Informationen zum thema Naturschutz und Schutzgebiete gibt es nun online: man erfährt so auch, dass ca 11 Prozent der Fläche Sachsen-Anhalts unter Schutz stehen, und wo sich das mit 670 km längste Schutzgebiet überhaupt befindet.

Unter www.natura2000-lsa.de stehen ab sofort allen Interessierten umfangreiche Informationen zum Europäischen Naturschutzprojekt „Natura 2000“ in Sachsen-Anhalt und zum bevorstehenden Ausweisungsverfahren zur Verfügung. Über jede Phase des Verfahrens werde nun transparent informiert und „eine breite Beteiligung gewährleistet“, heißt es in einer Pressemitteilung des Umweltministeruims. Minister Onko Aikens soll persönlich das „symbolische grüne Knöpfchen gedrückt und die neue Website online geschaltet“ haben, war aus Kreisen des Ministeriums zu vernehmen.

Das europäische Natura 2000-Schutzgebietsnetz bestehe aus 26.000 Schutzgebieten, 297 davon befinden sich in Sachsen-Anhalt. Mit der Ausweisung der Schutzgebiete setzt das Land EU-Recht um. Durch einen Beschluss der Landesregierung vom 29. Juli 2014 wurde das Landesverwaltungsamt beauftragt, bis Ende 2018 ein öffentliches Ausweisungsverfahren für die zu sichernden Natura 2000-Gebiete (außer Nationalpark Harz) durchzuführen. Derzeit erfolgt eine dem eigentlichen Beteiligungsverfahren vorgelagerte Einbeziehung von Bewirtschaftern, Verbänden der Nutzergruppen, Eigentümervertretern und Landkreisen sowie Kommunen.

Über die Umwelt-App „Meine Umwelt“ konnten sich Nutzer bereits seit März 2015 beispielsweise über die Luftqualität oder das Hochwasserrisiko ihres Wohnortes informieren. jetzt sind auch die Natura 2000-Gebiete verfügbar und können auf der detaillierten Karte betrachtet werden. Dadurch kann jeder feststellen, wo er sich innerhalb des Natura 2000-Gebietes befindet und ggf. weitere Informationen zum Schutzgebiet über Verlinkungen zur Website aufrufen.

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