Durchschnittsverdienst steigt trotz steigender Zahlen im Niedriglohnsektor

5. Oktober 2020 | Nachrichten, Wirtschaft | Keine Kommentare

Erst vor wenigen Tagen berichtete das Statistische Landesamt, dass der Bruttodurchschnittsverdienst der Menschen in Sachsen-Anhalt im zweiten Quartal 2020 um 0,4 Prozent auf nunmehr 2.902 Euro gestiegen sei. Die Arbeitszeit liege dabei im Mittel bei 35,2 Stunden in der Woche.

Da es sich jedoch nur um eine statistische und durchschnittliche Angabe handelt, kann aus diesen Zahlen noch nicht besonders viel gewonnen werden. Erst der Blick auf die unterschiedlichen Branchen und Regionen des Landes leistet hier Abhilfe:

So war das Gastgewerbe beispielsweise in den vergangenen Monaten am stärksten von Kurzarbeit betroffen. Hier ging die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit der Voll- und Teilzeitbeschäftigten gegenüber dem Vorjahresquartal auf nur knapp 22 Stunden in der Woche zurück. Der erzielte Bruttomonatsverdienst lag mit 1 169 Euro außerdem um 30,3 % unter dem des Vorjahres.

In Betrieben von durch den Markt bestimmten Dienstleistungen wurde im Bereich der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit einem Durchschnittsverdienst von 4 724 Euro im Monat hingegen der höchste aller Bruttomonatsverdienste gemessen.

Die Gewerkschaft IG BAU wies nun aber speziell für die Stadt Halle (Saale) darauf hin, dass ganze 15 Prozent aller Vollzeit-Beschäftigten der Stadt derzeit im Niedriglohnsektor beschäftigt sind. Auf rund 8.900 Hallenser trifft somit eine wöchentliche Arbeitszeit von 40 Stunden oder mehr zu, während der Verdienst für nicht mehr als durchschnittlich 1.885 Euro brutto im Monat reicht.

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