Digitalpakt: 6 Schulen in Halle gefördert

27. November 2020 | Bildung und Wissenschaft, Nachrichten, Politik, Vermischtes | Keine Kommentare

Das Landesverwaltungsamt fördert mit Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur die Ausstattung von Schulen im Wert von insgesamt 25 Millionen Euro. Diese sollen deutschlandweit auf 164 Schulen verteilt werden. – Unter ihnen auch 6 Schulen in Halle (Saale).

„Grüne Tafel, weiße Kreide, Staubwolken – lange Zeit gehörten sie zur Standartausrüstungen jedes Klassenraums. Doch vielerorts haben sie langsam ausgedient. Sie weichen immer mehr Whiteboards, PCs und Tablets. Der Einzug moderner Technik in die Klassenzimmer ist auch angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie ein Muss. Das Landesverwaltungsamt unterstützt diesen Prozess durch gute Beratung der Schulträger und zügige Bewilligung der Anträge.“ sagt der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye.

Die 6 hallischen Schulen haben nun knapp 800.000 Euro für neue technische Ausrüstungen aus dem Förderprogramm „Digital-Pakt Schule“ erhalten.

Vor allem die Städte Halle (Saale) und Magdeburg bekommen die höchsten Förderungen, da sie auch die höchsten Schülerzahlen im Land aufweisen. Aber auch kleinere Bildungseinrichtungen, insbesondere von freien Trägern der anerkannten Ersatzschulen profitieren vom Förderprogramm. So bekommt das Deutsche Erwachsenen-Bildungswerk als gemeinnützige Schulträger GmbH für die „kleinste Schule“ im Land mit nur 24 Schülern beispielsweise ebenfalls 12.190 Euro. Die Edith-Stein-Stiftung als privater Schulträger mit der höchsten Schülerzahl kann mit mehr als 1,6 Mio. Euro rechnen.

Allerdings können auch die besten Schulcomputer nicht viel ausrichten, wenn andere Grundvoraussetzungen, wie beispielsweise eine gute und stabile Internetverbindung der Schule nicht gegeben sind. Damit aber überall die notwendigen Voraussetzungen für den sinnvollen Einsatz moderner Digitaltechnik geschaffen werden, stellt das Land Sachsen-Anhalt über das Finanzministerium bis Ende 2021 allen Schulen im Land einen Glasfaseranschluss im Rahmen des Projektes „Schulen ans Netz“ zur Verfügung und trägt auch bis Ende 2023 die Betriebskosten für diesen.

„Um eine nachhaltige positive Wirkung zu erzielen, erfolgt die Förderung entsprechend der Vorgabe des Bundes ausschließlich konzeptbezogen, d. h. keine Förderung erfolgt ohne Qualifizierung des Lehrpersonals und ohne pädagogisches Konzept, denn kein Medium allein erzeugt gute Bildung.“, erklärt Pleye die Fördervorgaben.

Dennoch bleibt bei all dem ein bitterer Beigeschmack. Sind doch „Grüne Tafel, weiße Kreide und Staubwolken“ trotzdem auch an vielen Schulen bis heute Realität – ganz zu Schweigen von sich nicht öffnen lassenden Fenstern oder gar fehlenden Waschbecken. – Warum brauchte es also eine Pandemie, um die Wichtigkeit von finanzieller Förderung unserer Bildungseinrichtungen und den in Deutschland seit langem stark hinterherhinkenden Ausbau digitaler Möglichkeiten wieder in den Fokus der politischen Diskussion zu bringen? – Schließlich ist Bildung das wichtigste Gut!

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