Die Kurve flacht nicht ab: 169 Infizierte in Halle

30. März 2020 | Nachrichten | 5 Kommentare

Ab 13 Uhr, am 30. 03. 2020, läuft wieder die Videopressekonferenz live aus dem Ratshof in Halle. Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, die Amtsärztin Dr. Christine Gröger und die Beigeordnete für Bildung und Soziales Katharina Brederlow informieren über aktuelle Entwicklungen zum Thema „Corona“.

Der Oberbürgermeister beginnt mit den Fakten wie jeden Tag: 169 Infektionsfälle momentan in der Stadt, eine Erhöhung um 16.
In einer Pflegeeinrichtung der Diakonie, Burgstraße, sind 22 Bewohner und 9 Mitarbeiter corona-positiv getestet worden. Eine weitere Bewohnerin ist in der Nacht gestorben, allerdings corona-negativ. Ein Bewohner, der gestern verstarb, war positiv. Einrichtung ist unter Quarantäne gestellt.
In einer weiteren Einrichtung wurde eine Mitarbeiterin positiv getestest. Auch diese Einrichtung ist in Quarantäne
Lage in den Kliniken: 28 Personen in stationärer Behandlung, 5 Personen mehr als gestern. 3 Personen werden beatmet.
124 Abstriche wurden gestern vorgenommen.
56 Kontrollen gab es gestern durch die Polizei. Es wurden keine Verstöße festgestellt. Wetterbedingt, so der Oberbürgermeister.
Die medizinische Ausrüstung reicht noch für 10 Tage dank einer kleinen Nachlieferung.
Bürgermeister Wiegand: „Bleiben Sie Zuhause, verlassen Sie die Wohnung nur, wenn es nötig ist.“
Dr. Gröger teilt mit: Keine Schuldzuweisungen bitte. Die Infektionsketten sind nicht so einfach nachvollziehbar. Täglicher telefonischer Kontakt zu den Positiv-Getesteten werden durch den Fachbereich aufrecht erhalten.
Frau Brederlow: Keine Kostenbeiträge für Kitas im April. Träger werden diese nicht einziehen. Im März werden Beiträge erstattet. Alle Träger werden so vorgehen, betont Frau Brederlow. Arbeitsagentur für Arbeit bietet einen Notfallkinderzuschlag an. Hier sollen Familien unterstützt werden. Bitte in Anspruch nehmen.
Fragen der Presse:
Einkaufswagen vor Supermärkten gilt die erste Frage. Bei manchen Supermärkten werden diese nicht gereinigt. Da gibt es keine Regelung, antwortet der Oberbürgermeister.
Frage nach der Quarantäne in den betroffenen Pflegeeinrichtungen: Die Bewohner bleiben in ihren Zimmern, haben nur noch eine Betreuung, die nicht wechselt. Diese in Schutzkleidung.
Kliniken haben signalisiert, dass alle Patienten weiterhin gut versorgt werden können. Die Kapazitäten sind weiterhin ausreichend.
56 Pflegeeinrichtungen gibt es insgesamt in der Stadt Halle, antwortet Dr. Gröger auf eine Nachfrage hin.
Buchlesen am Riveufer ist kein triftiger Grund, aus dem Haus zu gehen, gibt der Oberbürgermeister entgegen Aussagen des Landes, die HalleSpektrum vorliegen, bekannt. Auch das Land bezog sich auf die von Wiegand erwähnte Eindämmungsverordnung. Dies betrifft auch das Sitzen auf Parkbänken.
Die Versorung der Obdachlose mit Lebensmittel ist gefährdet, wird nachgefragt. Frau Brederlow ist mit Anbietern im Gespräch und versucht Angebote umzuleiten, damit hier die Not gelindert wird.
Wie schaut es mit der Wirtschaft aus? Eine Katastrophe, so der Oberbürgermeister, und verweist auf die Investitionsbank. Die Stadt Halle geht auch auf die Unternehmen zu und steht mit Rat und Tat zur Verfügung.
Dr. Gröger zu Schutzausrüstungen in Pflegeheimen: Zunächst nur die beiden betroffenen Heime, mehr kann nicht unterstützt werden. Die Lage mit den Schutzausrüstungen ist immer noch nicht besser geworden. Vom Bund gab es keine Lieferung, so der Oberbürgermeister.
Bei den Ergebnissen werden zunächst die positiven Ergebnisse rückgemeldet, aber auch die negativen Mitteilungen werden übermittelt.
Es gibt drei Fieberzentren in Halle, Poli Reil, Jägergasse und am Neustadt-Centrum, sowieden mobilen Dienst. Dazu gekommen ist neuerdings die Drive-in-Station auf dem Parkplatz der Arbeitsagentur hinzu. Es gibt auch weitere Praxen, die testen.

Jeden Tag gibt es wieder eine Pressekonferenz um 13 Uhr.

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