„Die Dinos dachten auch sie hätten Zeit“

20. September 2019 | Nachrichten, Umwelt + Verkehr | 6 Kommentare

„Die Dinos dachten auch sie hätten Zeit“ stand auf einem der vielen Plakate, die in Halle beim weltweiten Klimastreik gezeigt wurden. Ungefähr 2000 Menschen (Angabe der Polizei) oder aber 4500 (Angabe der Veranstalter) unterschiedlichen Alters trafen sich am Freitag auf dem Hallmarkt um sich dem internationalen Protest anzuschließen. Sie zogen vom Hallmarkt über den Glauchaer Platz, Franckeplatz, Leipziger Turm zum August-Bebel-Platz.

In der Nacht davor traf sich die Regierung zur Beratung zum Thema Klimaschutz. Wahrscheinlich ist tagsüber keine Zeit für solche (lapidaren?) Fragen. Und das Ergebnis dieser Beratungen löst bei Fridays for Future nur Kopfschütteln (Die Frankfurter Rundschau schreibt sogar Eklat) aus.

Der Schulleiter des Thomas-Müntzer-Gymnasiums hatte im Vorfeld für seine Schüler die Teilnahme verboten. Und da streiten sich natürlich die Geister. Liegt die Zukunft der Kinder in einer ordentlichen Schulausbildung oder in einer Welt, deren Klima menschliches Leben überhaupt noch ermöglicht? Hat nicht auch der akute Lehrermangel Folgen für die Bildung der Schüler? Ist es besser, wenn Unterricht wegen fehlender Lehrer ausfällt oder wegen Schülern, die künftig in einem lebenswerten Klima leben wollen. Hier trifft sozusagen die fossile Fraktion auf die Fraktion der Erneuerbaren. Ob sich die Schüler durch Verbote von ihrem Anliegen abbringen lassen wird sich zeigen. Während Demoteilnehmer skandieren „Es gibt kein Recht ein SUV zu fahren“ drücken Autofahrer permanent auf die Hupe.

Sätze wie „Wo ist Amri, wenn man ihn braucht?“ oder „Wollt ihr das totale Klima?“ waren als Kommentare zu einem Live-Blog der Berliner Demo zu lesen. Ist das die richtige Reaktion?

Martin Sonneborn (EU Parlamentarier) hat auf seiner Homepage ein Entschuldigungsschreiben für demonstrierende Schüler bereit gestellt, das wir dem geneigten Leser nicht vorenthalten möchten.

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