Corona Update vom 3.5.2020 – ab 13.00 live aus den Ratshof in Halle

3. Mai 2020 | Nachrichten | Keine Kommentare

Auch heute wieder die tägliche Corona-Pressekonferenz mit dem berühmten Dreigestirn Wiegand, Brederlow und  Dr. Gröger.


####################################################################

Hier das Statement des Oberbürgermeisters im Wortlaut:

Zur Gesundheit in der Stadt:
Gesamtsumme der Infizierten: 329 (+/-0)
Anzahl der Geheilten: 246 (+2)
Infizierte am heutigen Tag: 72 (-2); 30 (-1) Fälle auf 100.000 Einwohner,
Im Krankenhaus behandelt: 22 (+1), davon Hallenser: 7 (+/-0)
davon Intensivbehandlungen: 6 (+/-0)
Wir beklagen 11 Tote:
– mit dem Virus gestorben: 9
– an dem Virus gestorben: 2
Anzahl der gestern durchgeführten Abstriche: 30 (-6)

Zur medizinischen Situation in der Stadt:
Eine gute Nachricht gibt es aus der halleschen Kita „Schlumpfeneck“. Wie ich gestern berichtet habe, hatte das Gesundheitsamt hier Abstriche bei insgesamt 9 Kindern und 14 Erziehern durchgeführt, da eine Infektionskette in die Kita führte. Die Test-Ergebnisse liegen nunmehr vollständig vor und sind alle negativ.

Zur Sicherheit und Ordnung:
Die Ordnungskräfte der Stadt haben gestern 208 Kontrollen durchgeführt. Daraus resultierten 5 Verstöße aufgrund von Personen-Ansammlungen.

Zur Wirtschaft:
Wie Sie wissen, haben die Arbeitsagenturen die aktuellen Zahlen zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt veröffentlicht. Natürlich hat die Corona-Krise erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigung. Vor allem die Kurzarbeit nimmt stark zu. Derzeit haben rund 1.900 Betriebe in Halle Kurzarbeit angemeldet; rund 16.000 Arbeitnehmer sind davon betroffen.

Die Arbeitsagentur hat ihre Teams in diesen Bereichen verstärkt: Die Bearbeitung hat höchste Priorität und dauert nicht länger als 2 Wochen. Die Dokumente können auf der Internetseite der Arbeitsagentur heruntergeladen werden.

Auch Solo-Selbständige spüren die Auswirkungen der Krise massiv. Ich möchte noch einmal auf unseren Service hinweisen, den wir in unserem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung anbieten: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Leiterin Dr. Petra Sachse informieren aktuell über alle Möglichkeiten, die Bund und Land für Solo-Selbständige und Klein-Unternehmer anbieten. Die reichen von der „Corona-Soforthilfe Sachsen-Anhalt Zukunft“ über „Soforthilfen für Künstler und Schriftsteller“, über IB-Darlehen, KfW-Kreditprogramme bis hin zu Verdienstausfallentschädigung nach § 56 des Infektionsschutzgesetzes.

Bislang haben mehr als 350 Solo-Selbstständige und Klein-Unternehmer den Service und die Unterstützung unseres Fachbereiches genutzt. Ich bitte Sie, dies auch weiter zu tun: Sie erreichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, telefonisch unter 0345-2214067 und per E-Mail unter: Petra.Sachse@halle.de

Zur Stadtverwaltung:
Ab 11. Mai wird die Stadt die Verwaltung schrittweise wieder öffnen; zunächst den Ratshof und die Verwaltungsstandorte am Stadion 5 und 6. Die bisherigen Abläufe für die Besucher bleiben bestehen: Wir bitten Besucher, im Vorfeld einen Termin zu vereinbaren, um die Wartezeiten zu verkürzen.  In den Eingangsbereichen werden Bürgerinnen und Bürger gebeten, einen „Gesundheitsfragebogen für Besucher der Stadtverwaltung Halle (Saale)“ auszufüllen; dieser Fragebogen ist auf der Internetseite der Stadt abrufbar. Insoweit wird Bezug auf § 1 Abs. 6 der EindV genommen. Die Besucher werden am Eingang abgeholt und haben grundsätzlich eine textile Barriere im Sinne einer Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Zur 5. Eindämmungsverordnung:
Eine viel diskutierte Neuregelung für Familien betrifft die Öffnung der Spielplätze im Land ab dem 8. Mai. Da in der Stadt aktuell die Infektionszahlen sehr gering sind, werden wir das Betreten von Spielplätzen ab dem 8. Mai 2020 durch Allgemeinverfügung genehmigen. Darin wird die Einhaltung der Abstandsregelung sichergestellt durch Zugangsbeschränkungen und Kontrollmaßnahmen. Im Wesentlichen kommt es auch auf die Eigenverantwortung der Eltern an.  Eine Bewachung durch Ordnungskräfte oder Einschränkung der Öffnungszeiten halten wir nicht für alltagstauglich. Stattdessen empfehlen wir allen Eltern, überfüllte Spielplätze zu meiden und bei den Kindern auf die Einhaltung der Hygiene-Regeln zu achten.

Liebe Hallenserinnen und Hallenser,
ein Großteil der Maßnahmen zum Gesundheitsschutz basiert auf der Einsicht und Freiwilligkeit aller Beteiligten und lässt sich nicht durch staatliche Regeln vorschreiben. Im Interesse des Gemeinwohls ist eigenverantwortliches Handeln unabdingbar.

Ich hatte bereits gestern auf die Gastwirte hingewiesen, die auf Lockerungen noch bis nach Himmelfahrt warten sollen. Auch die Kultureinrichtungen können die strengen Hygiene-Regelungen umsetzen, dazu liegen bereits überzeugende Konzepte vor.

Die Stadt hat eine geringe Zahl an Infizierten: 0,03 Prozent. Wir wissen, dass das Virus noch nicht besiegt ist, weil es keinen Impfstoff gibt. Wir wissen um die Toten.

Ich weiß aber auch, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt nach 7 Wochen sehr einsichtsfähig sind, Vorsicht walten lassen, das Abstandsgebot und die strengen Hygienevoraussetzungen beachten.

Bleiben Sie gesund. Und allen Erkrankten: Gute Besserung!

(Text OB Ende)

 

Aus aller Welt:
Der kalifornische Arzt Dr. Dan Erickson berichtete in einer vielbeachteten Pressekonferenz von seinen bisherigen Beobachtungen bezüglich Covid19. In Kalifornien und anderen Bundesstaaten seien die Krankenhäuser und Intensivstationen bisher weitgehend leer geblieben. Dr. Erickson berichtet von Ärzten aus mehreren US-Bundesstaaten, die „unter Druck gesetzt“ wurden, Totenscheine auf Covid19 auszustellen, obwohl sie selbst nicht dieser Ansicht waren. Dr. Erickson empfiehlt, nur die Kranken und nicht die Gesunden bzw. die ganze Gesellschaft unter Quarantäne zu stellen, da dies auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit und Psyche haben könne. So sei bereits eine deutliche Zunahme von „Sekundäreffekten“ wie Alkoholismus, Depressionen, Suiziden sowie Missbrauch von Kindern und Ehepartnern zu beobachten. Dr. Erickson schätzt die Letalität von Covid-19 aufgrund der bisherigen Zahlen aus verschiedenen Ländern auf ca. 0.1%, ähnlich einer Influenza. Ein Mundschutz mache nur in akuten Situationen wie im Krankenhaus Sinn, nicht jedoch im Alltag. (Hinweis: Youtube löschte die Pressekonferenz nach über 5 Millionen Views.)

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben