Corona in Halle mit 104 Infizierten. Beschimpfungen gegen Krankenhaus Martha-Maria

26. März 2020 | Nachrichten | Keine Kommentare

Ab 13 Uhr, am 26. 03. 2020, läuft wieder die Videopressekonferenz live aus dem Ratshof in Halle. Oberbürgermeister Bernd Wiegand, die Amtsärztin Christine Gröger und die Beigeordnete für Bildung und Soziales Katharina Brederlow informieren über aktuelle Entwicklungen zum Thema „Corona“.

Der Oberbürgermeister beginnt mit den Fakten wie jeden Tag: Die Maßnahmen müßten sichtbar werden, aber dennoch noch nicht erkennbar. Das sieht man an den 420 in Sachsen-Anhalt, 104 Infektionsfälle in Halle, eine Erhöhung um 13 in der Saalestadt. Aktuell 16 Infizierte in den Krankenhäusern, 3 Beatmungen. Vorbereitungen der letzten Wochen zahlen sich aus, doch wollen sich die Krankenhäuser dennoch am Förderprogramm von Gesundheitsminister Spahn beteiligen.

Es gibt Beschimpfungen gegen Mitarbeiter von Krankenhaus Martha-Maria. Das ist nicht hinnehmbar, sagt Dr. Wiegand. „Alle Retter und Helfer, die täglich im Einsatz sind, geben alles und es gebührt Ihnen unser Dank.“

Schwerpunktpraxen: 195 Abstriche am Mittwoch. Der Rücklauf aus den Laboren konnte leicht beschleunigt werden. Zwei Praxen für Schwangere mit Corona-Positiv in Halle.

500 Kontrollen im Stadtgebiet. Es gab 6 Anzeigen. Es handelte sich um Jugendliche, die in einer Buslinie unterwegs waren. Auch Gruppen von Personen mußten aufgelöst werden. Ausgangsbeschränkungen bis zum 5. April.

Erst nach Ostern werden wir sehen, wo wir stehen, so der Oberbürgermeister. Massive Auswirkungen im Sozialen, der Wirtschaft und in der Kultur.

Wiegand verweist auf die Richtlinie des Landes/Bundes bz. Hilfen für die Wirtschaft, Künstler und Kulturschaffende.

„Bleiben Sie gesund!“, schließt der Oberbürgermeister.

Dr. Gröger: Stabiler Gesundheitszustand der Patienten. Ambulanter Patienten werden telefonisch kontaktiert. Erste Quarantänefälle werden vermutlich beendet. Wenn Test negativ ist und die 14tägige Quarantäne beendet ist, kann die Quarantänepflicht aufgehoben werden.

Frau Brederlow: Alten- und Pflegeheim sind ein besonders gefährdeter Bereich. Kinder- und Jugendliche können Überträger sein. Beschäftigte in diesen Einrichtungen können diese nur betreten, wenn sie absolut gesund sind, um die Ansteckung von Senior/innen zu vermeiden. Absolutes Besuchsverbot!

Fragerunde der Presse:

Ist der Drive-In auf dem Parkplatz der Arbeitsagentur kostenlos? Ja, das stellt mit medizinischer Indikation eine Kassenleistung da, so Frau Dr. Gröger. Es wird eine Ärztin/Arzt und eine Assistenz da sein. Bei eigenen Wunsch gibt es eine Rechnung. Chipkarte sollte dabei sein. Das Drive-In solle eine schnelle und beschleunigte Möglichkeit sein. Nicht geeignet für Gesundheitseinschätzung.

Alle Krankenhäuser in Halle tauschen sich gegenseitig aus und arbeiten in Sachen Corona eng zusammen. Es gibt einen regelmäßigen Austausch zusammen mir der Amtsärztin.

Häusliche Gewalt nimmt zu, meint die Presse. Bei Frau Brederlow gibt es keine Erkenntnisse zu einer Zunahme von häuslicher Gewalt in Halle. Aktuell gibt es keine Verschärfung der Lage in dieser Hinsicht.

Morgen gibt es Zahlen zur Kontrolle in Supermärkten.

Gibt es eine Übersicht für Kitas, die Notbetreuung anbieten? Frau Brederlow antwortet: Jede Kita, in der das Kind sonst betreut wird, sollte eine Notbetreuung anbieten.

Frage zu den Schulschließungen: Wird diese verlängert? Der Oberbürgermeister antwortet: Das kann erst nach Ostern entschieden werden.

Frau Brederlow: Einzelne Schulen werden die Vorprüfungen mit strengen Maßnahmen durchführen. Das entscheidet das Bildungsministerium. Es sollen tatsächlich die Prüfungen durchgeführt werden.

Reisegruppe aus Israel war wahrscheinlich einer der Auslöser für die Verbreitung von Corona aus Halle? Wiegand bestätigt dies, aber nicht in Hinsicht auf Einzelpersonen. Das kann er nicht einschätzen. Frau Gröger ergänzt: Es gab auch zahlreiche Rückkehrer aus Südtirol und dem Alpenraum und warnt davor, die Verbreitung in Halle auf eine Reisegruppe zu vereinfachen.

Es gibt drei Fieberzentren in Halle, Poli Reil, Jägergasse und am Neustadt-Centrum, sowie den mobilen Dienst. Ab Freitag kommt die Drive-in-Station auf dem Parkplatz der Arbeitsagentur hinzu.

Jeden Tag gibt es wieder eine Pressekonferenz um 13 Uhr.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben